M. an Veit Örtel [in Magdeburg].
- [Zerbst, 21. Dezember 1546]
[1] Ö. soll öfter schreiben, denn dies lindert den Kummer.
[2] Cruciger läßt Ö. mitteilen, daß der Maler Sebastian [Adam] gestorben ist. Auch M. sehnt sich nach dem Anblick Gottes.
[3] Am Tage des Treffens von [Lgf. Philipp von Hessen] mit [Hz. Moritz von Sachsen], von dem M. diese Nacht träumte.
Fundort:
CR 6, 345f Nr. 3691.
‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Das Treffen der beiden Fürsten fand nach M.s Meinung (⇨ 4506.3) am 21. 12. 1546 statt (so schon Christmann S. 23f). Daß es nicht zustande kam, erfuhr M. erst am 26. (⇨ 4518), allenfalls am 25. nach Abgang seiner Briefe. Durch ein Schreiben vom 22. November, das aber erst am 6. Dezember in Torgau eintraf, ersuchte der Lgf. den Hz. um eine persönliche Unterredung, wobei er sich bereit erklärte, notfalls nach Leipzig zu kommen; Moritz antwortete am 7. 12. und schlug den 21. und Leipzig vor (Pol. Korr. Moritz 2, 944-946 Nr. 1067; 968f Nr. 1083). M. erfuhr von dem Ansuchen des Lgf. am 11. Dezember (4489), von der Zusage des Hz. durch Camerarius am 16. (4496.3). Inzwischen hatte sich der Lgf. aber entschlossen, zunächst nur seine Räte Hermann von Hundelshausen und Heinrich Lersner zu entsenden, die mit Instruktion und Schreiben vom 12. und 13. Dezember am 17. in Leipzig ankamen, als Moritz nach Prag zu Kg. Ferdinand geritten war, dann aber doch mit ihm am 20. in Torgau und am 21. und 22. in Leipzig verhandeln konnten (l. c. 971-987 Nr. 1086-1089). M. scheint davon nichts erfahren zu haben; jedenfalls reagierte er auf das Ausbleiben des Lgf., auf dessen Vermittlung er trotz seiner skeptischen Beurteilung (4505.4; 4507.4) vielleicht doch ein wenig Hoffnung gesetzt hatte (⇨ 4501; ⇨ 4503.2; ⇨ 4504.1; ⇨ 4506.3), mit großer Enttäuschung (⇨ 4518; ⇨ 4520-4522). Der Lgf. jedoch betrachtete seine Vermittlung noch nicht als beendet; am 25. Dezember schrieb er wiederum an Hz. Moritz, am 28. instruierte er noch einmal Heinrich Lersner (l. c. 999-1001 Nr. 1097; 1006-1009 Nr. 1102). Weiteres ⇨ an Milichius, 5. 1. 1547.
