M. an Joachim Camerarius [nicht abgeschickt]. - Zerbst, [ca. 27. Dezember 1546]

[1] Dieser Kampf ist eine schicksalhafte Strafe; man braucht keine anderen Ursachen zu suchen. M. nimmt an, daß [Lgf. Philipp von Hessen] seinen Plan [einer Zusammenkunft mit Hz. Moritz, ⇨ 4508] aufgab, weil er am Frieden verzweifelte, zumal er den Eigensinn der beiden [Hz. Moritz und Kf. Johann Friedrich von Sachsen] kennt. Es bleibt nur noch die Zuflucht zum Gebet.

[2] Wenn es in [Leipzig] unruhig wird, soll C. mit seiner Familie zu M. nach Zerbst kommen oder [nach Dessau] zu Fürst Joachim [von Anhalt] gehen, der auch M. Gastrecht anbot.

[3] M. hofft auf die Erhaltung der Kirche im Untergang der Welt und zweifelt nicht daran, daß Gott bei den Angefochtenen wohnt. M.s alter Schmerz über den Eigennutz und Ehrgeiz so vieler ist bekannt.

Fundort:
CR 6, 319f Nr. 3663; O fehlt. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Diese Variante von 4521 ist nicht bei Cam., sondern nur durch Abschriften überliefert (auch mit der Adresse Caspar Cruciger, was unmöglich ist). Sie kann nur gleichzeitig mit 4521 entstanden sein. CR und danach Christmann S. 22 nehmen an, M. habe zur Sicherheit seine Einladung an C. mit getrennten Boten geschickt. Wenn man aber beachtet, daß die in 4520 deutlich ausgedrückte scharfe Kritik an Hz. Moritz in 4521 griechisch paraphrasiert wird, so ist wahrscheinlicher, daß M. es für klüger hielt, die erste Fassung 4520 nicht ins aufgewühlte Leipzig zu schicken. Das zurückbehaltene Schriftstück wurde dann von anderen abgeschrieben.

Normdaten
Personen:

Camerarius, Joachim: http://d-nb.info/gnd/118518569

Cruciger, Caspar: http://d-nb.info/gnd/118670646

Joachim von Anhalt: http://d-nb.info/gnd/130468827

Johann Friedrich d. Ä. von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118712373

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Moritz von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118584138

Philipp von Hessen: http://d-nb.info/gnd/11859382X