M. an Jakob Milichius [in Magdeburg]. - [Zerbst, 21. Dezember 1546]

[1] Augustin [Schurffs] Frau [Anna geb. Krapp, M.s Nichte] brachte Mil.s Brief und die Gehaltsquittungen, die M. dem Augustin gab. Wegen Lukan wird M. an Cruciger schreiben, sobald er seinen Boten, den Überbringer, wieder nach Wittenberg schickt. Er wird sich auch um die anderen Dinge kümmern.

[2] Mehr als sein eigenes Exil bekümmert M. das der [Kollegen], am meisten aber die Not des Volkes im einst blühenden Sachsen.

[3] Da er kein Stoiker ist, kann er dies nicht als Notwendigkeit hinnehmen, sondern sah seit langem die Ursachen bei den Theologen und Höfen.

[4] Vom Treffen des [Lgf. Philipp von Hessen] mit [Hz. Moritz von Sachsen] erwartet M. keinen Frieden. Er stellt sich auf das Schlimmste ein und hofft auf Gott.

[5] Mil. soll in [Magdeburg] eine Arznei für [Anna], die Tochter des Sebald [Münsterer, ⇨ 2304.1], besorgen; der Bote bringt dafür einen Taler. Nachrichten schrieb M. an andere [4506; 4508].

Fundort:
CR 6, 324f Nr. 3668. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: Am 16. 12. 1546 verlangt M. die Gehaltsquittungen (4497.2), am 29. dankt er für das erbetene Medikament (4526.1). Am 21. berichtete M. Neuigkeiten „an andere“ in Magdeburg (4506 und 4508), und in beiden Briefen wird auch des Treffens der beiden Fürsten gedacht. 4507 ist also gleichzeitig.

Normdaten