[1] Gebet. F. ist für unbedingte Offenheit in religiösen Fragen. Er hat in den letzten anderthalb Jahren intensiv mit M. über die kirchliche Lage gesprochen.
[2] F. zählt die schädlichen Folgen der Änderung von Adiaphora auf und beruft sich dafür auf M.s Schrift [5409], auf die Promotionsrede für [Melchior] Isinder [⇨ 5347.2], auf die Vorrede zur [neuen Agende: 5473] und auf M.s Traum [Bds. 549 Anm. 1] vom Fenster (durchgehend apostrophiert) vor der Reise nach Jüterbog [⇨ 5372].
[3] Im Gegensatz zu M. hält F. deren kompromißlose Bekämpfung für notwendig und muß deshalb auch ihn öffentlich angreifen.
[4] Dem Vorwurf der Undankbarkeit steht seine Gewissensbindung entgegen und die Pflicht, den Antichrist zu entlarven.
[5] Gleichnis.
[6] F. wird M. sein Ansehen lassen; aber er wird darlegen müssen, wie M. in den Adiaphorismus hineingezogen wurde (wobei die eitle Hoffnung auf den Tod des [Kaisers], gewonnen aus einer Mondfinsternis von 1547, mitspielte).
[7] F. handelt dabei unter Gewissenszwang.
[8] M.s Leipziger Rede [5386] (Beteiligung des [Georg von Anhalt?]) betrübt F., und zwar nicht, weil er darin angegriffen wird [5386.9.1]. Er könnte zu seiner Verteidigung leicht die Fehler der [Wittenberger], namentlich M.s Brief an [Christoph] von Carlowitz [5139] und Bugenhagens Geschichte [⇨ 4876.2], hochspielen.
[9] F. bedauert M.s Unbußfertigkeit, der doch seine Krätze als Strafe Gottes verstand und der zu ihm, [Caspar] Cruciger und anderen gesagt hatte, niemand könne mit gutem Gewissen an den [Interims]beratungen teilnehmen.
[10] M.s verderbliche, nach Augsburg geschickte Schriften [⇨ 5105; 5110; 5139] führten das Interim herbei und schwächten den Widerstand.
[11] Die Trienter Konzilsbeschlüsse, die F. in Braunschweig [⇨ 4873.2] las, das Augsburger Interim, das Leipziger [5387] und M.s Rede [5386 wie § 8 oder 5389.2] zwingen F. zur Stellungnahme.
[12] F. versichert M. seiner Liebe und ermahnt ihn zur Umkehr.
[13] Politische Argumente dafür.
[14] Mahnung zu Bekennermut.
[15] Weitere Beschwörungen.
[16] Drohende Kirchenspaltung und Ärgernisse.
[17] Des F. Motive.
[18] F. erinnert an M.s Zusagen unter vier Augen, an F.s Ermahnungen vor zwei Zeugen und in seinem Brief an [Fürst Georg] von Anhalt [H 104 Nr. 4] und ohne Namensnennung in seinen Druckschriften.
[19] F. wünscht Eintracht zum Kampf gegen Antichrist und Papsttum.
[20] F. schrieb dies aus Kummer und Haß gegen die gefährlichen Verhandlungen, aber nicht als Feind M.s, dessen Loci er schätzt.
[21] Er bittet um Antwort.