Melanchthons
Briefwechsel

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M.: Gutachten [an Georg von Komerstadt in Altzella] für Kf. Moritz von Sachsen [in Augsburg]. Dt. - [Altzella, 1. April] 1548

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[1] M.s Bereitschaft zu Frieden und Einigkeit.

[2] Trotz vieler beschwerlicher Stellen des Interims beschränkt M. seine Kritik auf das Wesentliche. Der Kf. soll noch andere Ratgeber hinzuziehen. Eine Vereinheitlichung der kirchlichen Formen durch den Kaiser ist erforderlich.

[3] Unterscheidung von Heilsnotwendigem und Adiaphora. Letztere können angenommen werden.

[4] Privatmessen, Seelenmessen, Meßkanon, Heiligendienst sind unannehmbar und werden bei Volk und Fürsten auf Widerstand stoßen.

[5] Man soll diese unannehmbaren Stücke zu beseitigen suchen, aber dem Kaiser die Bereitschaft zu Frieden und Nachgiebigkeit bekunden.

[6-11] Stellungnahme zu den einzelnen Artikeln des Interims, nämlich:

[6] Rechtfertigung (anzunehmen);

[7] Ekklesiologie;

[8.1] Sakramente, insbesondere Konfirmation und Ölung,

[8.2] Beichte und Privatabsolution,

[8.3] Eherecht (Scheidung und Zustimmung der Eltern);

[9] Messe (Dankopfer, Privatmessen);

[10] Heiligendienst und Seelenmessen;

[11] adiaphorische Bräuche (Fasten, Gebet, Gesang).

[12] M.s Nachgiebigkeit gilt nur, wenn dadurch Friede erlangt wird.

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Fundort:
CR 6, 842-845 Nr. 4190; vgl. R. Stupperich: Reformatio und Confessio, Fs. für Wilhelm Maurer (1965), 91 [H 4133]; Regest (mit falscher Zuordnung): Pol. Korr. Moritz 3 (1978), 765f bei Nr. 1040. ‒ MBW.T 18.

Datierung:
Datum: Beilage C zu Komerstadts Brief vom 2. 4. 1548 (bei ⇨ 5105). K. war mit 5105 unzufrieden und verfaßte selbst ein Gutachten; es hat die Form eines Schreibens des Kf. an den Kaiser und befindet sich als Beilage B in Dresden l. c. (wie bei 5105) f. 283r-286v. M. sagte nach der Lektüre, der Sache würde damit auch nicht geholfen. Nach Beratung mit K. verfaßte er auf dessen Veranlassung dieses zweite Gutachten, das K. vorlag, als er am 2. April morgens um 4 Uhr seinen Bericht schrieb. Es ist also am 1. April (Ostersonntag) entstanden.