M. an Matthäus Irenaeus [in Würzburg]. - [Wittenberg], 13. September [1548]

M. dankt Gott für des I. glückliche Heimkehr und wünscht ihm segensreiches öffentliches Wirken in der Regierung oder an der Universität. Er selbst verzehrt sich angesichts der allgemeinen Verwirrung in Kummer, hofft aber auf die Erhaltung eines Rests von Kirche und Studien. I. soll den [Überbringer?] Georg [Dasch?] freundlich empfangen.

Fundort:
CR 3, 1092f Nr. 2010. ‒ MBW.T 18.
Datierung:
Jahr: I. ging im August 1543 zum Studium nach Italien (⇨ 3292.1; ⇨ 3294.2; ⇨ 3352a). Am 2. März 1545 ist er sehr wahrscheinlich in Wittenberg (⇨ 3827). Wenn sich M.s Begrüßung auf diesen Auslandsaufenthalt bezöge, dann wäre das Jahr 1544 zu ergänzen. Doch setzt M. offenbar voraus, daß I. nun seine Ausbildung abgeschlossen hat und öffentliche Verantwortung übernehmen wird. I. ließ sich im Wintersemester 1545/46 in Leipzig immatrikulieren und wird dabei als Magister bezeichnet (was er schon am 19. 9. 1538 in Wittenberg geworden war). Den juristischen Doktorgrad hat er also später erworben, anscheinend auf einer zweiten Auslandsreise, die er Ende 1547 antrat; am 4. März 1547 ist er bei M. in Zerbst (⇨ 4620), am 4. Juli und am 20. September 1547 in Ulm und Augsburg oder Umgebung nachweisbar (⇨ 4797; ⇨ 4907.4). Am 28. November 1548 bemüht sich M., ihm eine juristische Professur in Wittenberg zu verschaffen (⇨ 5361.4). Somit ist 1548 für 5291 sicher, und hierzu paßt auch M.s Beurteilung des öffentlichen Lebens besser als zu 1544.

Normdaten
Personen:

Dasch, Georg: http://d-nb.info/gnd/134276531

Irenaeus, Matthäus: http://d-nb.info/gnd/131706950

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485