M. an Paul Eber [in Wittenberg]. - [Leipzig, 21. November 1547]

[1] Die Eintracht unter den Gelehrten, wie sie M. in [Leipzig] erfahren hat, würde auch den [Wittenbergern] die Drangsale erleichtern.

[2] Auf dem Augsburger Reichstag, so wird berichtet, finden wegen Krankheit des Kaisers keine Sitzungen statt und die Beratungen über das Trienter Konzil sind noch nicht beendet.

[3] [Fürst Georg] von Anhalt drängt M., nach [Merseburg] zu kommen. E. soll einstweilen die restlichen Blätter der Dialektik, die auf M.s Tisch liegen, den Druckern geben, denn am Ende sind keine Änderungen nötig, und die von M. geplanten Zusätze können ein andermal angebracht werden.

[4] Grüße, auch an M.s Familie. E.s Nachbar Matthäus [Plochinger] soll die Sphaerica[-Vorlesung] beginnen.

Fundort:
CR 6, 678 Nr. 4016. ‒ MBW.T 17.
Datierung:
Datum: Augsburger Reichstag und Druck der Dialektik weisen auf den Herbst 1547. Es handelt sich in § 3 aber nicht um die erste Auflage der Erotemata Dialectices (⇨ 4875), sondern um den verbesserten Neudruck (⇨ 4949). Auch § 4 stellt dies sicher, denn M.s Familie war bei Erscheinen der ersten Auflage noch nicht in Wittenberg (⇨ 4913.4), und die Vorlesungen begannen erst nach dem 16. Oktober (⇨ 4922) und ganz allmählich (⇨ 4961.1). Am 18. November reiste M. nach Leipzig, um sich mit Kollegen über ein Problem der Dialektik zu beraten (⇨ 4961.2) und wohl noch aus amtlichem Anlaß. Daß er damals auch Georg von Anhalt gesprochen hat, berichtet er in 4974. Am 24. ist er wieder in Wittenberg, also wohl am 23. von Merseburg heimgekehrt. Dort dürfte er sich einen Tag, am 22., aufgehalten haben. 4965 ist noch in Leipzig geschrieben, wahrscheinlich am 21. Allenfalls der 20. und der Morgen des 22. kommen noch in Betracht. — § 2 ist eine Berichtigung der Nachricht vom 9. November (⇨ 4948.1 u. ö.).

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