Melanchthons
Briefwechsel

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M. an Johannes Camerarius [in Königsberg]. Vorrede zu: M., Erotemata Dialectices, continentia fere integram artem, ita scripta, ut iuventuti utiliter proponi possint. Wittenberg, Hans Lufft, 1547. - Wittenberg, 1. September 1547

[1] Der Zweck der Dialektik.

[2.1] Mittelmäßige Begabungen wären ohne sie völlig hilflos. Aber auch hochbegabte Naturen bringen nicht mit,

[2.2] was für eine gesicherte Erkenntnis und für eine begründete Widerlegung konstitutiv ist, und was diese ‚Kunst‛ (wissenschaftliche Technik) bereitstellt:

[2.3] die Normen (Kriteria).

[2.4] Hochbegabte Naturen bändigt sie, mittelmäßige stärkt sie; beide brauchen sie.

[3] Mit ihren Verächtern zu diskutieren hat keinen Sinn; leider gibt es solche auch in der Kirche.

[4] Schlechte Lehrbücher haben die Dialektik in Verruf gebracht. M. vertritt die unverderbte Lehre nach Aristoteles und dessen guten Kommentatoren wie Alexander von Aphrodisias und Boethius.

[5] In der Kirche braucht man sie zur Erklärung der Lehre und als Band der Eintracht.

[6] Ihr Mißbrauch.

[7] Die Logik als Gottesgeschenk, mit Exkurs über ‚orthotomein‛ [2 Tim 2, 15].

[8] Warum auch die Anrufung Gottes der Dialektik bedarf.

[9] Als Lehrbücher empfiehlt M. den unverderbten griechischen Aristotelestext und zu dessen Verständnis die Werke von Johannes Caesarius [⇨ 3368.2] oder Jodocus Willich [⇨ 3840]. M. selbst bietet ein vollständiges System [CR 13, 509-752].

[10] Widmung an C., auch für seine Brüder [Joachim II., Philipp, Ludwig, Gottfried]. Das Vorbild seines Großvaters [Johannes Kammermeister], Onkels [Hieronymus Kammermeister] und besonders Vaters [Joachim Camerarius], M.s Freund. Gebet.