M. an Hieronymus Baumgartner [in Nürnberg].
- [Wittenberg, 9. November 1547]
[1] M. rechnete immer mit einem Krieg gegen die Schweiz. Die Ächtung von Konstanz ist das Signal. Auch Niedersachsen wird nicht ruhig bleiben. Gebet für Kirche und Kultur.
[2] Die Dialektik [⇨ 4875] hat M. noch nicht geschickt, weil er an einer verbesserten Zweitauflage arbeitet. Über den Sinn solcher Tätigkeit. Auch B. möge sich in seiner Arbeit trösten.
[3] B. soll schreiben, solange es geht. Wiedersehen im Himmel. Das B. gewidmete Buch De anima [⇨ 2361] gedenkt M. zu überarbeiten [⇨ 6627].
Fundort:
CR 7, 88 Nr. 4310.
‒ MBW.T 17.
Datierung:
Datum: Am 12. Dezember 1547 schickte M. die in 4949 versprochene Dialektik an B. (⇨ 4988.4). Dieser hatte offenbar nachgefragt, warum er die Neuerscheinung des September 1547 (⇨ 4904.2) nicht bekommen hatte. Doch diese erste Auflage war während M.s Abwesenheit ausverkauft worden (⇨ 4927). Deshalb erhielten viele seiner Freunde erst die verbesserte 2. Auflage (bei ⇨ 5010). Geächtet wurde Konstanz zwar erst am 6. August 1548. Doch verschärfte sich die Lage der Stadt durch das kaiserliche Mandat vom Oktober 1547 (vgl. H.-Chr. Rublack in: Der Konstanzer Reformator Ambrosius Blarer, hrsg. v. B. Moeller, 1964, S. 73-76). M. bezeichnet am 13. 11. 1547 diese Situation als Ächtung (⇨ 4957), und daß in 4950.2 vom 9. 11. 1547 der Ortsname ‚Basel‛ steht, ist trotz 4973.2 ein Irrtum. Im Brief an Veit Dietrich vom gleichen Tag (4952) wird der erwartete Krieg zwischen Kaiser und Schweiz wie in 4949 als epitasis tragoediae huius temporis bezeichnet. 4949 ist also zweifellos mit 4952 abgegangen.