M. an Caspar Cruciger [in Wittenberg]. - [Regensburg], 22. Juli [1541]

[1] Nach C.s Abreise [⇨ 2737] bekam M. trotz ausdrücklicher Bitte keine Post aus [Wittenberg] außer von Luther [2744]; C. möge schreiben.

[2] M. hört, der Kaiser werde in der folgenden Woche nach Italien abreisen; Gf. Friedrich von Fürstenberg will ihn zurückhalten.

[3] Es wird kaum noch verhandelt. [Gasparo] Contarini verlangte die Überstellung an ein Konzil oder andere Versammlungen [⇨ 2753.2]. Gegen den Verdacht der Anhänger Ecks, er billige die Glaubensgerechtigkeit, verteidigte er sich mit einer Erklärung [vom 19. Juli: CR 4, 554f Nr. 2320]. Gegenschrift der [evangelischen Prediger] gegen seine Stellungnahme [vom 12. Juli: 2755].

[4] Der in Beratung befindliche Frieden [⇨ 2753.3] wäre nach M.s Meinung besser zu haben gewesen, wenn man ohne Religionsvergleich dem Kaiser politisch entgegengekommen wäre. Doch wird M. von den Hofräten verlacht. Er rechnet aber mit Eintracht unter den [Protestanten].

[5] Die Hauptereignisse erfährt C. aus M.s beigefügtem Bericht [2767], den er auch Luther, [Bugenhagen], Paul [Eber] und den anderen Freunden mitteilen soll. Die von M. nach C.s Abreise verfaßten Schriftstücke [2738;2740; 2749-2752] wird er mitbringen.

[6] Philipp [Lang, Hans von Pack] und Clemens Volckamer in Nürnberg sind gestorben. Krankheit des Franz [Burchard].

[7] Gerücht, daß das [österreichische] Entsatzheer von Buda [von den Türken] umzingelt sei. Mittlerweile disputiert man hier, was eine Maus mit der konsekrierten Hostie frißt. Soeben zieht ein Fürst weg.

Fundort:
CR 4, 564f Nr. 2328; vgl. P. Flemming: ThStKr 85 (1912), 571 [H 3118]; MSA 8, Nr. 417. ‒ MBW.T 10.
Datierung:
Jahr: Eindeutig Regensburg 1541.

Normdaten