Fürst Georg von Anhalt und M. [Vf.] an Julius Pflug, Bf. von Naumburg [in Zeitz]. - [Merseburg], 15. Oktober 1548

[1] Die Lehrstreitigkeiten sind schmerzlich. Einigkeit in Gott kann jedoch durch falsche Anschauungen und fehlerhafte Bräuche nicht erreicht werden.

[2] G. und M. erinnern an ihre durch die [Pegauer] Konferenz erneut bestätigte Friedensliebe [⇨ 5268]; sie können aber in wichtigen Lehrfragen keine Verderbnisse billigen.

[3] P. sieht die ungeheuren Wirren. Mittel der Gewalt halfen bisher nicht und werden nicht helfen. Deshalb wünschen G. und M. keine Änderung der Lehre und der Riten, damit die Religion keinen Schaden nimmt. Am Rhein nahm sich ein Priester wegen Einführung des [Interims] das Leben.

[4] Auf die Ausführungen P.s über das Meßopfer [5305], die G. in seinem Archiv geheimhält, wird später geantwortet [5384], da die begonnene Erörterung [5315] durch die Feiern zur Hochzeit [des Hz. August von Sachsen mit Anna von Dänemark] unterbrochen wurde.

Fundort:
CR 7, 171f Nr. 4387; Pollet, Pflug-BW 3 (1977), 148-151 Nr. 399. ‒ MBW.T 18.
Datierung:
Eine erste Fassung schrieb M. am 3. Oktober (⇨ 5312). An diesem Tag erwähnt er den Selbstmord eines Priesters auch in 5311 und 5313. Die endgültige Fassung lag 5321 vom 14. bei. Daß M. der Vf. ist, geht auch aus seinen eigenhändigen Korrekturen des Reinkonzepts hervor: Frankfurt/Main BA (vorher Göttingen SAL), Anhaltisches SA, GAR 54VII, p. 148-151.

Normdaten
Personen:

Anna von Dänemark, Kfn. von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118645293

August von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/119458446

Georg von Anhalt: http://d-nb.info/gnd/118716891

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Pflug, Julius: http://d-nb.info/gnd/118714082