M. an Fürst Georg von Anhalt [in Merseburg oder Eilenburg]. - [Wittenberg], 14. Oktober [1548]

[1] M. schickt den Brief an den Bf. [Julius Pflug] von Naumburg [5324] und verspricht, die ihm widerwärtige Erörterung über das Meßopfer [5384] später zu liefern. Vor vielen Jahren hat M. schon befürchtet, daß [aus der ungeklärten Abendmahlslehre] Schwierigkeiten erwachsen würden [⇨ 5323.2].

[2] Wenn M. nach Torgau bestellt wird, will er sich von Kf. [Moritz von Sachsen] dispensieren lassen [⇨ 5329ff]. M. will lieber ins Exil als die [Einführung des Interims] unterstützen, weil dann die bedeutenderen Pfarrer emigrieren werden. Ein Hofrat [NN] soll gesagt haben, diese Änderung müsse durchgeführt werden, auch wenn einige törichte Theologen beseitigt werden müßten.

[3] M. schickt Bemerkungen über das Meßopfer [5322], die er den Predigern von Halle auf ihr Gutachten [über das Interim] schrieb [⇨ 5323.1].

[4] Gestern brachte Johannes Sturm aus Straßburg Nachricht über den Widerstand gegen das [Interim] in Württemberg, wo Hz. Ulrich zur Annahme gezwungen wurde, und in Hessen. M. wundert sich über die Eile, mit der einige in [Sachsen] die Veränderung durchführen wollen, die in jedem Fall nicht plötzlich erfolgen darf und überdies unrecht ist.

Fundort:
CR 7, 168f Nr. 4385. ‒ MBW.T 18.
Datierung:
Jahr: Briefwechsel M.s und G.s mit Pflug und Torgauer Interimsberatungen (⇨ 5331ff).

Normdaten