[[1.1] Zeremonien und Opfer wurden zu allen Zeiten mißbraucht, in Israel aus Unkenntnis,
[1.2] bei den Heiden aus Aberglauben (Sündenvergebung, Verdienst).
[2.1] Mißbräuche in der Kirche zur Zeit Israels und der Pharisäer.
[2.2] Mißbrauch der Messe nach der Zeit der Apostel aus Unwissenheit oder als Opfer für die Sünde, wie bei Thomas [von Aquin], [Duns] Scotus und den Kanongebeten.
[2.3] Indessen gab es auch einige Rechtgläubige.
[2.4] In jüngster Zeit führte die scholastische Lehre vom Opfer für die Sünde und der Zuwendung zur Anhäufung käuflicher Messen und zu vielen Sünden.
[3.0] Die Entheiligung des Abendmahls erregt Gottes Zorn. Deshalb muß die Kirche über den wahren Gebrauch des Sakraments belehrt werden.
[3.1] Dies geschah in den [evangelischen] Gemeinden, indem die Unkenntnis und Gedankenlosigkeit gerügt wurden,
[3.2.1] desgleichen der Irrtum vom Opfer für die Sünde, die Zuwendung zur Sündenvergebung
[3.2.2] und zur Erlangung leiblicher Güter,
[3.3] und indem der evangelische und altkirchliche Brauch, keine Neuerungen, befolgt wurde.
[4.1] Die Sakramente müssen im Glauben empfangen werden. Beim Abendmahl nützt die gedankenlose Handlung nichts.
[4.2] Gläubiges Gedächtnis, nicht beständiger Zweifel sind angebracht. Denn Verheißungen und Sakramente wurden zum Trost gegeben.
[4.3] Glaube und Empfang sind wirksam, nicht das „opus operatum“ des Priesters.
[4.4] Die Wirkung des Heiligen Geistes.
[5.1] Auf den Einwand, die [Evangelischen] ließen einen Teil der Messe fallen, nämlich das Opfer, ist zu antworten: Die gesamte Abendmahlshandlung ist ein Lobopfer und Gedächtnis, und alle wesentlichen Teile werden beibehalten: Konsekration, Austeilung, Empfang, Gebet um Sündenvergebung, zuwendender Glaube und Danksagung.
[5.2] Das Abendmahl ist Opfer als von Gott eingesetzter öffentlicher Ritus, der vom Priester geleitet wird.
[5.3] Die Zeugnisse des Altertums: griechischer Kanon, Augustin, Cyprian.
[5.4] Das Neue Testament kennt kein Opfer „ex opere operato“, die Typoi Opfer Abels und Melchisedeks auch nicht.
[6.1] „Offerimus tibi filium“ sind weder Worte des Evangeliums noch der alten Kirche, können aber befriedigend erklärt werden als Gebet:
[6.2] Der Sohn opferte sich selbst, wir bitten im Vertrauen hierauf.
[6.3] Dasselbe gilt für das [im Interim] gebrauchte Wort ,sistere'.
[6.4] Auch der griechische Kanon ist zurückhaltender.
[7] Zusammenfassung der [evangelischen] Lehre.