[1] Trauer um Georg Helt, mit dem M. länger als sechs Jahre in Freundschaft verbunden war, der jetzt in der Kirchenleitung des Hzt. Sachsen [als Ratgeber Georgs von Anhalt] fehlt, den C. als seinen Lehrer beweint. Trost.
[2] In den Niederlanden wurden der [ehemalige] Prediger der französischen Exulantengemeinde in Straßburg [Pierre Brully] aus Artois [vielmehr Lothringen], Aegidius [Tielman] aus Brüssel und eine adlige Dame [NN] in Deventer mit zwei Töchtern getötet.
[3] Franciscus [Dryander] wurde aus seiner Gefangenschaft [⇨ 3613] wunderbar befreit und kehrte [nach Wittenberg] zurück. M. hieß ihn seine Erlebnisse niederschreiben [→ Arcturus Gallus an M., Ende 1557].
[4] In solchem Elend der Kirche soll man die eigenen Lasten tragen, die Ursachen erkennen und um Linderung beten.
[5] [Jakob] Milichius schrieb über die Krankheit des Georg [Helt]. Doch M. kennt die wahren Gründe seines Kummers, der ihm das Herz brach, und zieht daraus Vermutungen über sein eigenes Brustleiden.
[6] M. bestätigt den Empfang der Bücher [Capita pietatis, ⇨ 3806.1] und dankt C. für die Publikation. Gestern kam ein Brief von Bucer, dem M. diese Neuerscheinung geschickt hatte und der auch C.s Katechismus [⇨ 2018.3], den M. dem [Johannes] Sturm geschickt hatte, kennt; er dankt dem C. für diesen Dienst an der Kirche.
[7] Den [griechischen] Brief [des C.] an [Matthäus] Irenaeus [als Antwort auf den Brief des Antonios Eparchos an M. (3179) mit De invocatione sanctorum (H *68, ⇨ 3450.2) publiziert] hat M. ganz gelesen. C.s Lob gilt ihm als höchstes; doch aus Mangel an Anleitung vor 30 Jahren und durch die Zeitläufte hat er dieses Idealbild nur zum Teil verwirklicht, betet aber, daß seine Arbeit der Kirche dienen möge.
[8] Mit dem Lob [Kaiser] Karls [im Brief an Irenaeus] ist M. einverstanden, meint aber eine Verhärtung wahrzunehmen, worüber der Reichstag Klarheit bringen wird; [Nikolaus] Granvella ist schon in Worms; der [Kaiser] wird folgen, wenn er seine Kur beendet hat. Jedenfalls haben [die Reformatoren] nur Notwendiges und keine Spitzfindigkeiten behandelt.
[9] Da C. [im Brief an Irenaeus] eine Antwort M.s [an Eparchos] in Aussicht stellte, will M. trotz C.s erschöpfender Darlegung etwas verfassen, sobald er die Aufträge des [kursächsischen] Hofes erledigt hat. Die Fürsten [Kf. Johann Friedrich und Lgf. Philipp] verlangen eine lateinische Übersetzung der [»Wittenbergischen Reformation«, ⇨ 3837]. M. schrieb auch anderes zur Vorbereitung des Reichstags [3843f].
[10] M. ist empört über die Verschiebung des Trienter Konzils auf den Oktober [⇨ 3846.1].
[11] C. soll von [N.] Schetius gegen Quittung Geld für Franciscus [Dryander] besorgen und dem Boten [NN] dieses Briefes mitgeben [⇨ 3857.2].