M. an Joachim Camerarius [in Leipzig]. - [Wittenberg], 25. Januar 1545

[1] Am Gedenktag der Bekehrung des Paulus dankt M. Gott für die Erhaltung und Reformen der Kirche und Studien, wozu C. viel beiträgt, dessen Gedicht [Capita pietatis et religionis Christianae versibus Graecis comprehensa ad institutionem puerilem, cum interpretatione Latina. ... Leipzig, Valentin Bapst, 1545] eine echtere Zier der Kirche ist als die teuren Dome am Rhein und in Franken. M. tröstet ihn über die mangelnde Unterstützung durch die Fürsten und den geringen Dank, erinnert sich, daß allein der verstorbene Spalatin sich für literarische Gaben bedankte [⇨ 3506.3], und dankt C. für die Abfassung wie für die Zusendung. Der Drucker [Valentin Bapst] soll weitere 400 bis 500 Exemplare nach [Wittenberg] schicken [⇨ 3849.6], die schnell verkauft sein werden, da M. eine Vorlesung darüber ankündigen will [CR 5, 669 Nr. 3129]. Außerdem will er den gerade abwesenden Moritz [Goltz] veranlassen, einen Posten nach Frankfurt[Main] zu bringen.

[2] Die Einladung zur Promotionsfeier [der Magister unter dem Dekanat des C.] würde M. gerne annehmen, doch wird er durch Vormundschaftssachen [Verlöbnis der Sibylle Beyer, ⇨ 3038; Luther an Caspar Beyer, 27. 1. 1545: WAB 11, 31 Nr. 4074 mit 13, 337f] und den Prozeß des Melchior [Kling, ⇨ 3811.1] festgehalten.

[3] Wenn ihn nicht Hofgeschäfte hindern, will M. zu dem geschätzten Bürgermeister [Oswald Lasan, ⇨ 3807] nach Zwickau reisen; C. soll nach Möglichkeit mitkommen.

[4] Der Franke [Johannes Roth] wird Schulleiter in Mansfeld [⇨ 3796.3]; doch kennt M. einen anderen Franken [Wolfgang Schreiber], der für ein geistliches Amt geeignet ist.

Fundort:
CR 5, 667f Nr. 3128; Cod. II, 203f. ‒ MBW.T 14.

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