Melanchthons
Briefwechsel

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M. an Joachim Camerarius in Leipzig. - [Wittenberg], 24. Juni [1544]

[1] Nur das Wissen um die schon im [Protevangelium] vorausgesagte Anfeindung der Kirche durch den Teufel und Gebet verhindern M.s Tod [Selbstmord?], denn zu seinem Schmerz über das häusliche Unglück [seiner Tochter Anna Sabinus, ⇨ 3566 u. ö.] kommt die Sorge um den gefangenen Hieronymus Baumgartner [⇨ 3593], den M. liebt, und der sich um Staat, Kirche und Wissenschaft hoch verdient gemacht hat. Bei M. hat der Kummer einen Hautausschlag ausgelöst.

[2] M. ist beunruhigt, weil der vor zehn Tagen mit der Vorrede [⇨ 3582.2] zu [Georg] Sabinus [nach Frankfurt/Oder] geschickte Bote noch nicht zurückgekehrt ist. Vielleicht wurde er von Sabinus nach Leipzig geschickt, um die Magd [⇨ 3586.2] zu holen. M. will neuen Streit vermeiden und sieht bei seiner gebärenden Tochter lieber eine menschliche Frau als eine lieblose Barbarin [⇨ 3588.7].

[3] Wegen eines Schulleiters für Coburg [⇨ 3560] unternahm M. nach des C. Abreise [⇨ 3578.1] nichts, weil Simon [Schwalb] schrieb, daß ihm Pflichten in der Schule übertragen worden sind.

[4] Der Kaiser hat Speyer verlassen. Der Reichstagsabschied [Walch2 17, 956-998] stellt eine Milderung des Augsburger Abschieds [vom 19. 11. 1530] dar. Gegen den Gesandten [NN] des [Eb. Albrecht] von Mainz war [Christoph?] von Venningen dafür eingetreten.

[5] Segenswunsch.

[6] Georg Dasch hat M.s und C.s Briefe [⇨ 3586.1; ⇨ 3601] vermutlich schon an den [bfl. Koadjutor] von Merseburg [Georg von Anhalt] geschickt. Wenn dieser in Kürze nach [Wittenberg] kommt, wird M. mit ihm über die Sache sprechen [⇨ 3604.2].