M. an Veit Dietrich in Nürnberg. - [Wittenberg], 4. Mai [1544]

[1] M. ist zu allen übrigen Aufgaben gegenwärtig mit der Neubearbeitung seiner Loci [⇨ 3419] beschäftigt, wobei er nichts Neues verfassen, sondern das für die Jugend notwendige Lehrbuch vervollkommnen möchte. Seit zehn Jahren [⇨ 1555] und viel länger [⇨ 132] hat er an dieser Zusammenfassung der Lehre gearbeitet und dabei auch Anfeindungen erfahren [⇨ 1914 u. ö.].

[2] Aufgeschoben wurde also die Antwort auf die zwei Fragen der Italiener [⇨ 3574], ob die Wiedergeborenen den Heiligen Geist verlieren können und wie dann Heilsgewißheit möglich ist, welche von D. als eine einzige Frage angesehen und zu knapp beantwortet werden.

[3] M. führt den Zweifel der Italiener auf ihre scholastische Vorstellung von einer eingegossenen Qualität zurück, wo doch die Versöhnung mit dem ständig durch das Wort Gottes zu nährenden Glauben und guten Gewissen zusammenhängt.

[4] Auf der Reise nach Weimar, wohin M. jetzt wegen einer Vormundschaftssache [⇨ 3547] fährt, wird er eine ausführliche Antwort verfassen; auch Joachim [Camerarius] möchte darüber Klarheit gewinnen.

Fundort:
CR 5, 375f Nr. 2932. ‒ MBW.T 13.
Datierung:
Jahr: Loci und Reise.

Normdaten
Personen:

Camerarius, Joachim: http://d-nb.info/gnd/118518569

Dietrich, Veit: http://d-nb.info/gnd/118671928

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485