Melanchthons
Briefwechsel

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Veit Dietrich an M. in Wittenberg. - Nürnberg, 31. März [1543]

[1] Dank für den gestern eingetroffenen Brief [3197] und Stellungnahme zu der Abhandlung über die Taufe [3192] und zu den Reden über Polykarp und Paulus [⇨ 3193.4]. Gebet.

[2] Nachrichten vom Reichstag: Kg. [Ferdinand] wurde um Beilegung des jülich[-geldrischen Erbfolgestreits] ersucht, aber die kaiserlichen Kommissare und die Gesandten der [Statthalterin] Maria blieben unnachgiebig. Auch die Zustimmung des Königs und der [katholischen] Stände zu der Deklaration [des Kaisers zum Regensburger Abschied, ⇨ 2797.2 und WAB 10, 289.2-5 mit 290 Anm. 1] konnte bisher nicht erreicht werden. Der König ist vor allem an der Türkensteuer interessiert.

[3] Nachrichten über das Konzil: Papst [Paul III.] soll teilnehmen, desgleichen [Nikolaus] Granvella mit seinem Sohn [Anton] Granvella, dem Bf. von Arras, und der [kaiserliche] Gesandte in Venedig [Diego Hurtado de Mendoza]. Man sagt, daß Otto [Truchseß von Waldburg], der in Nürnberg ist, die [protestantischen] Stände im Namen des Papstes zum Konzil laden werde.

[4] D. hat keinen Brief M.s über Gerhard [Veltwyk] erhalten. Dieser war in Nürnberg und traf sich mit Osiander.

[5] Kg. [Ferdinand] feierte auf der Burg mit großem Gepränge die Fußwaschung. D. hat dagegen gepredigt und diese Predigt, die vielen zu milde war, veröffentlicht [vgl. WAB 10, 290f Anm. 2; B. Klaus, Veit Dietrich (1958), 5 Nr. 7 und S. 197f]; er schickt sie. Der Nürnberger Rat verwehrte [Anton] Granvella den Zutritt zum Franziskanerkloster. [Bf. Christoph] von Augsburg wollte privat im Ägidienkloster kommunizieren, was der Stadtrat verhinderte.

[6] Von Caspar [Cruciger], dessen Vorlesung über den Psalm Dixit Dominus [Ps. 109/110] D. veröffentlichte [vgl. Klaus l. c. 17 Nr. 20], erfuhr D., daß sich eine umfangreichere Auslegung von M. im Druck befinde [vgl. CR 13, 1248-1293 (später)].