M. an Veit Dietrich [in Nürnberg]. Pr. 27. 8. 1543. - [Wittenberg], 17. August [1543]

[1] Daß M. an dem Tage, da die Apostel zum Tode Mariens zusammenkamen [15. August], heimkehrte, ist ihm ein Omen zur Eintracht. Auf D.s Briefe über die Auslegung Daniels [⇨ 3131] will er nicht ausführlich eingehen; er lehnt nur die Deutung des kleinen Hornes [Dan 8, 9] auf Caesar oder Augustus ab, mahnt aber D., [Andreas Osiander] davon nicht abbringen zu wollen.

[2] Der Beginn der Kirchenreform im Erzstift Köln ist erfreulich; doch wird sie beeinträchtigt durch den [geldrischen Erbfolge]krieg, der diejenigen, die [Hz. Wilhelm von Kleve-]Jülich in das Bündnis mit Frankreich drängten, vielleicht einst reuen wird. Eb. [Hermann von Köln] prüfte die [»Kölner Reformation«] gemeinsam mit dem Koadjutor [Gf. Adolf von Schaumburg], dem Domdekan Gf. [Heinrich] von Stolberg, einigen Räten und M., wobei der Eb. die Bibel benutzte. M. lobt seine Gewissenhaftigkeit und sein theologisches Urteilsvermögen. In den anschließenden Beratungen des Landtags stimmten Grafen, Ritter und Städte dieser Kirchenordnung zu, die Bucer auf Befehl des Eb.s der Nürnberger nachgebildet hat [⇨ 3239.1]; [Johannes] Gropper aber kämpfte im Namen des Domkapitels dagegen. D. soll diesen Bericht Hieronymus [Baumgartner] zeigen.

[3] Empfehlung des Joachim Moller aus Hamburg, der auf seiner Italienreise in Nürnberg verweilen wird.

[4] D. soll nicht mit [Andreas Osiander] streiten.

Fundort:
CR 5, 158-160 Nr. 2740. ‒ MBW.T 12.

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