M. an Kaiser Karl V. in Regensburg. - Regensburg, 19. Mai 1541

[1] M. wird von beiden Seiten kritisiert. Er zeigte Entgegenkommen bezüglich der Bischöfe und mancher Zeremonien, bezüglich der Konzile und der Aufzählung der Sünden in der Beichte ist dies nicht möglich.

[2] Die Denunziation, er sei von Luther, den anwesenden [evangelischen] Predigern und dem französischen Gesandten [Antoine Morelet du Musseau] abhängig, erfordert eine Widerlegung.

[3] M. hat von Luther, der selbst das Konkordienwerk fördern würde, überhaupt keine Instruktion, sondern nur eine allgemeine von [Kf. Johann Friedrich] von Sachsen. Mit den anderen Predigern steht er in Austausch, votiert aber in eigener Verantwortung.

[4] Unnachgiebig ist M. nur in notwendigen Stücken, bisher die Unfehlbarkeit der Konzile [2685.3] und die Aufzählung der Sünden [2698].

[5] M.s jahrelanges Bemühen um Beilegung der Streitigkeiten und um wahre Lehre.

[6] M.s Unterhaltung mit dem französischen Gesandten [Morelet, dabei auch Johannes Sleidan] war durch französische Studenten [⇨ 2672.2] ausgelöst.

[7] M. deutet diese Verleumdungen als Versuch zu seiner Entfernung und bittet um Entlassung.

[8] Trotz bester Absichten des Kaisers kam M. mit schweren Bedenken (Sirmium [⇨ 2685.3]),

[9] die sich erfüllten. Er kann dem [Regensburger] Buch [⇨ 2705.2.2] nicht zustimmen (Heiligenanrufung und Privatmessen) und bittet daher um Entlassung.

Fundort:
CR 4, 318-321 Nr. 2240; MSA 8, Nr. 396. ‒ MBW.T 10.

Normdaten
Personen:

Johann Friedrich d. Ä. von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118712373

Karl V., Kaiser: http://d-nb.info/gnd/118560093

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Morelet du Musseau, Antoine: http://d-nb.info/gnd/1089451598

Sleidan, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118748440