M. an Joachim Camerarius in Tübingen. - Regensburg, 20. Mai [1541]

[1] C. hatte sich über M.s Schweigen beklagt und von seinem Beinleiden geschrieben.

[2] M. verabscheut die Geschäfte der Fürsten, an denen er teilnehmen muß. Anläßlich seiner Ablehnung des Beichtzwangs wurde M. beim Kaiser denunziert, er sei von Frankreich zur Unnachgiebigkeit angestiftet worden [⇨ 2700], und dieser ließ deswegen den [Lgf. Philipp von Hessen] zu sich kommen.

[3] Jetzt beginnen die Verhandlungen über Kirchengewalt, Liturgie, Heiligenverehrung. Es kam zu ersten Differenzen mit den [protestantischen Räten], deren mangelhafte Unterstützung M. beklagt. Der Kaiser zeigt keine Feindseligkeit; vermutlich wird er die Verhandlung über die ungelösten Streitfragen vertagen und einen vorläufigen Frieden gewähren.

[4] Drohender Entsatz von Buda durch die Türken. M. kritisiert [den Kaiser und Kg. Ferdinand], die sich nicht darum kümmern.

[5] M. will zur Heilung seiner Hand in ein Bad reisen und hofft, nach Tübingen zu kommen.

Fundort:
CR 4, 308f Nr. 2237; Cod. II, 58f; MSA 8, Nr. 397. ‒ MBW.T 10.

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