Melanchthons
Briefwechsel

2698

MBW 2699

2700

M. an Martin Luther [in Wittenberg]. - Regensburg, 19. Mai [1541]

[1-4] Antwort auf die von Kf. [Johann Friedrich von Sachsen mit Schreiben vom 13. 5. 1541: CR 4, 284-286 Nr. 2227] übersandte Kritik L.s und [Bugenhagens: WAB 9, 406-410 Nr. 3616] an der [im Regensburger Religionsgespräch ausgehandelten] Formel von der Rechtfertigung [⇨ 2705.2.4]:

[1] Sie kann später verbessert werden, da Konzil und Fürsten entscheiden werden. Das auch M. mißliebige Wort ‚tätiger‛ Glaube blieb stehen, während schlimmere Formeln, insbesondere die des [Gasparo] Contarini, abgewehrt werden mußten.

[2] Heftiger war die Prüfung über die Kirche [⇨ 2685]; über die Irrtumslosigkeit der Konzile gab es keine Einigung. Über die Aufzählung der Sünden in der Beichte reichte M. gestern eine Denkschrift ein [2698].

[3] M. möchte sich den weiteren Verhandlungen über Papst, Heiligenverehrung und Messe entziehen, denn der Kaiser beschuldigt ihn, von L. und Kg. [Franz I.] von Frankreich zur Unnachgiebigkeit angestiftet zu sein [⇨ 2700].

[4] Widersprüchliche Mitteilungen über die Absichten des Kaisers aus seinem Gefolge.

[5] Das Heer Kg. Ferdinands belagert Buda; türkische Truppen sollen zum Entsatz heranrücken.

[6] Grüße an Frau, Kinder und Bugenhagen.