Melanchthons
Briefwechsel

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M.: Bericht über das Religionsgespräch. - [Regensburg, 24. Mai 1541]

[1.1] Nach der Eröffnung des Kaisers [vom 5. April: CR 4, 151-154 Nr. 2179; Walch2 17, 561-568 Nr. 1361] baten die Augsburgischen Konfessionsverwandten um Fortsetzung der Wormser Disputation [8. April: CR 4, 156-160 Nr. 2182; Walch2 17, 568-573 Nr. 1362],

[1.2] was der Kaiser [am 11. April] ablehnte und auf Kompromißverhandlungen im kleinen Kreis bestand [CR 4, 161f Nr. 2184; Walch2 17, 573f Nr. 1363].

[1.3] Gegen einen Kompromiß erhoben manche [Protestanten] schwere Bedenken,

[1.4] andere sahen darin eine Möglichkeit, den Kaiser durch seine Berichterstatter mit den Gedanken der CA vertraut zu machen,

[1.5] und so wurde zugestimmt [12. 4.: CR 4, 162f Nr. 2185; Walch2 17, 574f Nr. 1364]. Der Kaiser wählte [am 20. 4., ⇨ 2677] Julius [Pflug], [Johannes] Eck, [Johannes] Gropper, andererseits M., Bucer und [Johannes Pistorius] als Kolloquenten, als Präsidenten Pfgf. Friedrich und [Nikolaus] Granvella und als Beisitzer Gf. [Dietrich IV.] von Manderscheid, Eberhard Rüdt [von Collenberg], den kurpfälzischen Kanzler [Heinrich Haß], den [kursächsischen] Kanzler [Franz Burchard], den hessischen Kanzler [Johannes Feige] und Jakob Sturm.

[2.1] Die Eröffnungsansprache des Pfgf. Friedrich [vom 27. April].

[2.2] Obwohl manche Delegierte [u. a. M.] die CA als Gesprächsbasis vorgezogen hätten, konnte die Besprechung des vom Kaiser präsentierten [Regensburger] Buchs [CR 4, 190-238 Nr. 2207 mit Lenz 3, 31-72; ARC 6, 21-88 Nr. 2] nicht verweigert werden, zumal abweichende Voten [2713] gestattet wurden.

[2.3] Kein Streit über Anthropologie und Sündenlehre.

[2.4] Da der Rechtfertigungsartikel des Buchs [Lenz 3, 41-60; ARC 6, 30-44] von beiden Seiten für ungenügend erachtet wurde, formulierte man einen neuen [CR 4, 198-201; 10, 112-115 Nr. 7106; ARC 6, 52-54], in dem die Glaubensgerechtigkeit um Christi willen eindeutig zum Ausdruck kommt [⇨ 2681].

[2.5] Beim Artikel von der Kirche [CR 4, 201-212; ARC 6, 55f] wurde vor allem über die Annahme des allgemeinen Konsenses und der Irrtumslosigkeit der Konzile mehrere Tage gestritten und nach der Vorlage eines Gegenentwurfs [2685] die Diskussion vertagt.

[2.6] Bei den Sakramenten [CR 4, 212-217; ARC 6, 64-69] gab es Streit über die Transsubstantiation [CR 4, 217; ARC 6, 69] mit Vertagung.

[2.7] Gewaltigen Streit gab es über die obligatorische Nennung der Sünden in der Beichte [CR 4, 217f; ARC 6, 69f] mit ausführlicher Gegendarstellung [2698].

[2.8] Über Bischöfe, Heilige, Meßopfer und Meßapplikation werden ebenfalls Gegenartikel [2707-2710] eingereicht werden. Ohne Hoffnung auf Einigung wurde der Rest des Buches überflogen, und es wird ein Bericht an den Kaiser [2713] vorbereitet.