Martin Luther an M. in Augsburg. - [Veste Coburg], 29. Juni 1530

944

[1] L. bestätigt die Entschuldigung für das Schweigen [⇨ 944.1]. Er selbst hat mittlerweile schon zweimal Briefe [922f] geschickt, den späteren durch den Boten des Schössers [Arnold von Falkenstein]. Heute wurden Briefe von dem Boten [940f] und von [Wolf] Hornung [942f] gebracht. Gestern kamen die früheren Briefe über die Ankunft des Kaisers [927f und WAB 5, 355-364 Nr. 1587f]; andernfalls hätte L., wie Veit [Dietrich] weiß, selbst einen Boten gemietet.

[2] Auf M.s Frage [940.2 und 942.2] erklärt L., daß er über die [CA] hinaus keine Zugeständnisse macht, wovon die Entscheidung des [Kf. Johann von Sachsen] jedoch nicht berührt wird.

[3] L. hat den von M. gewünschten [937.2] Brief an [Kurprinz Johann Friedrich] wieder zerrissen.

[4] L.s Befinden.

[5] L. möchte nicht als Autorität in Anspruch genommen werden.

[6] L. bestätigt die durch den Boten des Jonas überbrachten Briefe [914f], das Bild von Wien [⇨ 915.7] und den Brief über den Einzug des Kaisers [934].

[7] L. erinnert an seinen Trostbrief [944] und stärkt M.s Glauben. Die Hzz. [Wilhelm und Ludwig] von Bayern, Kg. Ferdinand, Papst [Clemens] und der Türke sind nicht die Kirche.

[8] L. möchte kommen. Anbei Briefe an [Johannes] Brenz und Caspar [Lindemann].

[9] Nochmals und entgegenkommender über Zugeständnisse an die Gegner.

948
Fundort:
WAB 5, 405-408 Nr. 1609 mit 13, 147f; Rückert 299-304 Nr. 241; Luther's Works 49, 324-333 Nr. 215. ‒ MBW.T 4.
Nachtrag:
Regest § 1 zu präzisieren und zu berichtigen: L. bestätigt die Entschuldigung für das Schweigen ... Er selbst hat mittlerweile [d. h. seit dem von M. und Jonas gemieteten Boten (915), dessen Unzuverlässigkeit von Jonas zur Entschuldigung angeführt worden war und dem L. nach Jonas' Aussage (WAB 5, 389, Z. 32 f) nur einen kurzen Brief mitgegeben hatte (920 ?: vgl. die Anspielung ebd. Z. 7; allerdings wäre 920 dann in Jonas' Inhaltsangabe WAB 5, 356, Z. 20, verwechselt mit 919)] schon zweimal Briefe geschickt [922 f], den späteren durch den Boten des Schössers [Arnold von Falkenstein]. Heute wurden die Briefe von dem von M. gemieteten Boten [940 f] und von [Wolf] Hornung [942 f] gebracht. L. wollte auch schon, wie Veit [Dietrich] weiß, selbst einen Boten mieten, da kamen am Abend zuvor die früheren Briefe über die Ankunft des Kaisers [927 f und WAB 5, 355-364 Nr. 1587 f; vgl. 944.3]. Fast gleichzeitig kamen die Briefe über den Einzug des Kaisers [934 und WAB 5, 366-370 Nr. 1590].

Normdaten
Personen:

Brenz, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118515128

Clemens VII., Papst: http://d-nb.info/gnd/118723510

Dietrich, Veit: http://d-nb.info/gnd/118671928

Ferdinand: http://d-nb.info/gnd/118532502

Hornung, Wolf: http://d-nb.info/gnd/1157768881

Johann Friedrich d. Ä. von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/118712373

Johann von Sachsen: http://d-nb.info/gnd/100503225

Karl V., Kaiser: http://d-nb.info/gnd/118560093

Lindemann, Caspar: http://d-nb.info/gnd/132996839

Ludwig von Bayern: http://d-nb.info/gnd/11872939X

Luther, Martin: http://d-nb.info/gnd/118575449

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Wilhelm von Bayern: http://d-nb.info/gnd/118632868