M. an die niedersächsischen Geistlichen [Valentin Korte mit Dionysius Schünemann, Joachim Mörlin mit Martin Chemnitz, Paul von Eitzen mit Joachim Westphal, Friedrich Henninges mit Anton Wippermann in Wittenberg]. - [Wittenberg], 22. Januar 1557

[1] M. erinnert an sein dreißigjähriges Wirken für die Kirche und beklagt, daß er allein wegen [der Interimszeit] angegriffen wird, obwohl er nicht allein dafür verantwortlich ist. Damit erfüllt sich eine Voraussage Jakob Sturms beim Abschied aus Regensburg [am 26. 7. 1541, MBW ⇨ 2779]. M. wirft den Schiedsrichtern Begünstigung des [Matthias] Flacius vor. Dessen Kritik bezüglich Evangelium und Christologie nach [Werner Steinhausens] Darstellung [⇨ 8052]. Annahme wie Ablehnung der Artikel [8099.4] gefährden M.

[2] Seine Stellungnahme zu diesen Artikeln: M. verlangt die Verurteilung [Michael] Servets, [Theobald] Thamers, der Antinomisten, Schwenckfelds und Osianders. Zusatz über den neuen Gehorsam. Er bestreitet Verfälschungen der Lehre, wie sie ihm [Nikolaus] Gallus vorwarf [8017; 8089]. Erwähnung des [Johannes] Gülden [⇨ 689 u. ö.]. Die Adiaphora nochmals zu erklären, ist überflüssig.

[3] M. betont die gemeinsame Freundschaft und beschuldigt Flacius der Hinterlist. Aischines-Zitat.

Fundort:
CR 9, 38-40 Nr. 6167.

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