[Hieronymus Baumgartner an M. in Wittenberg]. - [Nürnberg], 27. Oktober 1547
[1] B. wünscht M. Wohlergehen, wo immer er sei.
[2] Papst [Paul III.] hat Kaiser [Karl V.] Trient als Konzilsort und die Beibehaltung der bisherigen Dekrete zugestanden. Nach dem Mord in Piacenza [⇨ 4912.4] wurde ein sechsmonatiger, mit [Kg. Franz I.] von Frankreich ein dreijähriger Waffenstillstand geschlossen. B. hätte lieber Erfreulicheres geschrieben.
[3] Vermutlich ist Joachim [Camerarius] längst bei M. Segenswunsch für die Restitution der [Universität Wittenberg]. B. kann jetzt nicht mehr schreiben.
Fundort:
Abschrift: Jena UB, Ms. Bos q 24b, f. 249r.
‒ MBW.T 17 (erstmals publiziert).
Datierung:
Vf. und Adressat: Die beiden gleichzeitigen Briefe 4941a und 4941b sind in demselben Codex an derselben Stelle überliefert. In 4941b ist als Absenderort Nürnberg angegeben. Beide Male ist der Vf. nur mit den Initialen bezeichnet: V. T. und H. B. Im ersten Fall ist Vitus Theodorus = Veit Dietrich aufzulösen. Gestützt wird dies durch den Bericht über die schwere Krankheit, an der Dietrich am 29. März 1549 starb. Der Adressat ist eindeutig M., denn Dietrich bedankt sich für dessen soeben erschienenen Erotemata (⇨ 4875). H. B. in Nürnberg ist nicht der gerade zum Prediger an der Spitalkirche bestellte Hieronymus Besold, sondern der Ratsherr Hieronymus Baumgartner, der über wichtige politische Nachrichten verfügte. Ein Indiz dafür, daß 4941a aus Nürnberg kommt und an M. geht, ist auch die Nachricht über Joachim [Camerarius]. Dieser reiste vor dem 20. 9. 1547 aus Nürnberg ab (⇨ 4907.4) und traf vor dem 21. 10. 1547 in Leipzig ein (⇨ 4935). Für M. als Adressaten spricht schließlich die Erwähnung der Wiedereröffnung der Universität Wittenberg.