M. an Jakob Milichius [in Stendal]. - [Wittenberg], 25. August [1547]

[1] Gleichzeitig mit Mil.s Mitteilung, er habe einen Ruf nach [Frankfurt]/Oder, erhielt M. einen Brief des Michael [Meienburg], wonach Mil. in Frankfurt/Main gewünscht wird [⇨ 4585.2]. Mil. soll sich äußern.

[2] Die Verhandlungen um die Universität [Wittenberg] gehen langsam, vielleicht wegen des bevorstehenden [Reichs]tags. M. selbst reiste ihretwegen mit Paul [Eber] nach Dresden [⇨ 4848]. Jetzt begab sich der Notar Konrad [Weichart] nach Mansfeld [⇨ 4849.4].

[3] Wenn die Universität eröffnet wird, bleibt M. bei den Freunden. Er fühlt sich durch die gegenwärtigen Belastungen geschwächt und kann vor lauter Trubel den anderen nicht schreiben. Grüße.

[4] Es verlautet, Kaiser Karl wolle ein in Löwen verfaßtes Buch [⇨ 4850.2; ⇨ 4870.2] als verbindliche Grundlage einer einheitlichen Lehre vorlegen. Daraus wird ein neuer Krieg in Schwaben und in der Kirche entstehen. Dem Gf. [Ludwig d. Ä.?] von Oettingen sind neulich 200 Bauern ermordet worden.

[5] Die Frau des Benedikt Pauli ist nach kurzer Krankheit gestorben. Joachim Camerarius stellte seine Rückkehr nach Leipzig in Aussicht; doch dort soll eine Krankheit umgehen. Grüße an Hieronymus [Schurff], den gemeinsamen Landsmann. Heute vor 29 Jahren kam M. nach Wittenberg.

Fundort:
CR 6, 643f Nr. 3983. ‒ MBW.T 17.
Datierung:
Jahr aus den Parallelen. Frau Pauli starb am 21. 8. 1547: CR 6, 642 Nr. 3981. — Die Entsendung des Notars Weichart zu den Grafen von Mansfeld sollte die Mansfelder Einkünfte der Universität Wittenberg flüssig machen, bei 4902; ⇨ 4937.

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