M. an Johannes Crato [in Leipzig?].
- [Wittenberg], 26. August [1547]
[1] M. schickt sein Empfehlungsschreiben an den Augsburger Bürger [Hans Heinrich Herwart] samt einer Abschrift für C. [4860]. Segenswünsche für C.s Studien und Reise. Grüße an Hieronymus Schreiber und [Wolfgang] Musculus.
[2] [Georg] Frölich soll in Nürnberg sein; vermutlich geht er den vom Kaiser restituierten Priestern, die ihn hassen, aus dem Wege. C. soll ihn grüßen, besonders aber Joachim Camerarius samt Familie. Briefe an diesen [4870] bringt der Nürnberger Bote. Gedenktag Arbela.
Fundort:
CR 6, 221 Nr. 3543.
‒ MBW.T 17.
Datierung:
Jahr: Das für 4859 und 4860 abschriftlich überlieferte Jahr 1546 ist unvereinbar mit 4859.2: Camerarius befand sich mit seiner Familie im August 1546 ungestört in Leipzig (⇨ 4366.3), von wo er Ende Dezember fliehen mußte (⇨ 4531) und schließlich in Nürnberg Zuflucht fand (⇨ 4650); im Oktober 1547 kehrte er nach Leipzig zurück (⇨ 4935). Der Augsburger Stadtschreiber Frölich wollte sich schon im Januar 1547 in Sicherheit bringen, wurde aber vom Rat nicht freigegeben (F. Roth, Augsburgs Reformationsgeschichte 3, 1907, 471 mit 500 Anm. 101). Im Februar fühlte er sich erneut bedroht (ebd. 4, 1911, 33 Anm. 15). Bei der Verfassungsänderung des 3. August 1548 war er anwesend (ebd. 191), wurde aber gleich danach entlassen und mußte nach Kaufbeuren übersiedeln (ebd. 214f). Vielleicht ist M.s Information, wonach er im August 1547 in Nürnberg war, falsch; vielleicht aber hat er sich vorübergehend dorthin begeben, nachdem der Kaiser am 23. Juli 1547 in Augsburg eingezogen war und alsbald den Dom und zwei andere Kirchen den Katholiken zurückgegeben hatte (ebd. 42ff).
