M. an [Johannes Buchner in Oschatz].
- [Wittenberg, nach 24. August 1547]
[1] M. hofft auf die Rettung der Kirche in den schrecklichen Wirren der Endzeit.
[2] In [Wittenberg] werden solange wie möglich [Ordinationen] vorgenommen. Empfehlung des Überbringers Johannes [Heine], der sein geistliches Amt in Gehorsam gegen B. ausüben wird.
[3] Vom Augsburger Reichstag ist Schlimmes zu befürchten. Doch wurden die Gegner seit Jahren durch die Theologen [Anspielung auf den Abendmahlsstreit] gestärkt.
Fundort:
CR 6, 752 Nr. 4096 (Fragment).
‒ MBW.T 17.
Datierung:
Datum und Adressat: Die ungesicherte Lage vor einem Augsburger Reichstag weist auf den August 1547. Hierzu paßt, daß auf der Rückseite des Blattes Notizen zur Dialektik (⇨ 4875) stehen (CR Anm.). Unter den damals in Wittenberg Ordinierten ist erstmals am 24. August ein Johannes verzeichnet (⇨ 4843); er wurde nachgeordneter Geistlicher in Oschatz. Der Adressat ist der ihm vorgesetzte Pfarrer, den M. laut Anrede gut kennt. Dies trifft auf B. zu, der seine Stelle dank der Empfehlung Luthers und M.s erhalten hatte (⇨ 2261) und danach, am 9. 2. 1542, noch in Wittenberg den Magistergrad erwarb (Köstlin 1890, S. 13). Der nächste Johannes wurde erst am 21. September für Buchholz ordiniert (WO Nr. 891). Damals hatte M. schon konkrete Nachrichten vom Reichstag (⇨ 4908.2), und der Pfarrer von Buchholz Georg Doberauer hatte nicht in Wittenberg studiert.