M. an Georg Sabinus [in Königsberg]. - [Zerbst], 6. April 1547

[1] Mit der ganzen Macht seiner väterlichen Liebe hing M. an seiner Tochter Anna. Er verlobte sie dem S., weil er ihn als Stilisten schätzte. Die himmlische Lehre vom Elend des Menschen und seiner Erlösung hilft ihm tragen, was daraus wurde [⇨ 3566].

[2] Der Tod seiner Tochter fern von den Eltern, und ohne daß er mit ihr noch Wichtiges besprechen konnte, schmerzt ihn sehr. Er tröstet sich vor allem damit, daß sie versöhnt mit Gott und S. gestorben ist [⇨ 4699.1], weshalb er hofft, sie bei Gott wiederzusehen.

[3] Die Verbindung mit S. möchte M. weiterhin pflegen. Dessen Kinder liebt er wie seine eigenen, denn er ist sehr kinderlieb.

[4] Er bittet S., ihm alle oder einige Mädchen zu überlassen, um sie mit ihrer Schwester [Katharina, ⇨ 3578.1], von der er eine Schreibprobe beilegt, zu erziehen. Der Sohn Albert dürfte schon eine Amme haben. M. wird kommen oder die Mädchen, namentlich die schwächliche Martha, holen lassen.

[5] Die Kriegsgefahr hindert ihn nicht, denn er wird die Familie notfalls in Sicherheit bringen.

[6] Der Bote [NN] erhielt den restlichen Lohn. Während dieser bei M. war [⇨ 4653], kam ein Brief von [Joachim] Camerarius, der demnach von Thüringen nach Franken [Nürnberg] gezogen war [⇨ 4650]. Der Bote sollte ihm dahin nicht folgen. Anbei die Briefe des Camerarius an M. und an [Johannes] Sciurus. Den Brief des [in Königsberg studierenden Johannes Camerarius] an Sciurus, den der Bote brachte, schickte M. nach Franken.

Fundort:
CR 6, 474-476 Nr. 3824. ‒ MBW.T 16.
Nachtrag:
Regest § 6 zu präzisieren: Die Briefe des [in Königsberg studierenden Johannes Camerarius] und des Sciurus (nicht: Den Brief des [in Königsberg studierenden Johannes Camerarius] an Sciurus), die ...

Normdaten
Personen:

Camerarius, Joachim: http://d-nb.info/gnd/118518569

Camerarius, Johannes: http://d-nb.info/gnd/135707552

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Sabinus, Georg: http://d-nb.info/gnd/116713550

Sciurus, Johannes: http://d-nb.info/gnd/1055501606