M. an Justus Jonas d. J. [in Halle]. - [Wittenberg, Ende April 1546]

[1] Um falschen Gerüchten vorzubeugen, berichtet M., daß der Sohn des [Johannes] Krause aus Halle gestern kam und Bugenhagen bedrohte, weil dieser den [Frei]tod seines Vaters in einer Predigt erwähnt hatte, und sich so aufführte, daß er vom Bürgermeister [NN] festgenommen werden mußte.

[2] J. soll zu seinem Vater lieb sein.

Fundort:
CR 5, 916f Nr. 3345. ‒ MBW.T 15.
Datierung:
Datum: J. wird als Magister bezeichnet, was er am 4. 9. 1544 wurde (⇨ 3676). Offenbar vor Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges, jedenfalls nicht danach, denn J. befindet sich bei seinem Vater in Halle. In der handschriftlichen Überlieferung folgt 4249 auf die chronologisch richtige Reihe 4146f; ...; 4219; 4225; 4231; 4244, wobei der letztere undatiert ist: Hamburg SUB, Sup. ep. (2o) 66, f. 171-183; Kopenhagen KB, Jac. Fabricius' Saml. Nr. 101 4o, f. 2-14; Wolfenbüttel HAB, Cod. Guelf. 214 Gud. Lat. 4o, f. 92-104, vgl. W. Thüringer, Die Melanchthonhandschriften der Herzog August Bibliothek (1982), 135f. Das von der Überlieferung nahegelegte Datum „Ende April 1546“ hat einige Wahrscheinlichkeit für sich: J. besuchte am 19., dem Montag der Karwoche, seinen Vater (⇨ 4239; ⇨ 4244). Wahrscheinlich blieb er über Ostern in Halle. Auf das Problem des Selbstmords konnte Bugenhagen am ehesten in einer Predigt über Judas eingehen, also am Gründonnerstag oder Karfreitag (22./23. April 1546). Bis die unkluge Namensnennung des am 1. 11. 1527 Verstorbenen (⇨ 853) nach Halle kolportiert wurde, vergingen gewiß nur wenige Tage.

Normdaten
Personen:

Bugenhagen, Johannes: http://d-nb.info/gnd/118517287

Jonas, Justus d. J.: http://d-nb.info/gnd/117175552

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485