M. an Justus Jonas in Halle.
- [Wittenberg, 6. September 1544]
[1] M.s Leiden am Stein und an der Milz erinnern ihn täglich an des J. Krankheit.
[2] Bei der Promotionsfeier waren viele Menschen aller Stände zugegen; Hieronymus [Schurff] bedauerte, daß J. fehlte. M. möchte dieser Jugend das Evangelium und die Wissenschaften richtig weitergeben und wünscht Ruhe für Kirche und Staaten. Seine Sorgen [über den neuen Abendmahlsstreit], worüber er kürzlich schrieb, lassen ihn nicht los. Die Sache spitzt sich zu; [Luther] wird eine Abendmahlsformel vorlegen, die M. aber noch nicht kennt.
Fundort:
CR 5, 475f Nr. 3024.
‒ MBW.T 13.
Datierung:
Datum: Offenbar während der durch Amsdorf ausgelösten Spannung mit Luther 1544, und zwar vor 3691. Am 7. 9. 1544 schrieb Caspar Cruciger an Veit Dietrich, Luther bereite eine Abendmahlsformel vor, die alle Wittenberger Professoren unterschreiben sollten (CR 5, 476f Nr. 3025). Die Promotion ist demnach die des 4. September, bei der unter den 34 Magistern an zweiter Stelle Justus Jonas d. J. erscheint. Der Vater war nicht gekommen; vielleicht war seine Verstimmung noch nicht ganz ausgeräumt (⇨ 3573; ⇨ 3691.5). Da M. am 6. September nach Halle schrieb (3675), ist 3676 zweifellos am gleichen Tag abgegangen. — M.s Steinleiden, das er am 1. Juli nur der Milz zuschrieb (⇨ 3607), bis er am 5. und 6. Juli drei Steine von sich gab (⇨ 3609f; ⇨ 3616), hat sich also in Form von Grieß und Steinen unterschiedlicher Größe fortgesetzt.