M. an Joachim Camerarius [in Leipzig].
- [Wittenberg, ca. 22. Juli 1545]
[1] M. ist erfreut, daß Andreas [Aurifaber] heil und [mit dem Doktorgrad] geschmückt [aus Italien] zurückgekehrt ist.
[2] M. ist enttäuscht, daß C. die von ihm verfaßten [Statuten der Universität Wittenberg, ⇨ 4071.3] ohne Begleitschreiben zurückschickte, und erläutert seine Einstellung dazu.
[3] M. empfindet es als Schande, daß die [christlichen] Monarchen vom türkischen Sultan einen Waffenstillstand erbitten [⇨ 3948.2]. Gebet.
[4] Anbei ein Büchlein Oden für C. und [Bernhard] Ziegler.
Fundort:
CR 5, 840f Nr. 3256; Cod. I, 269.
‒ MBW.T 14.
Datierung:
Datum: M. meldet die Rückkehr des Andreas Aurifaber am 1. 8. 1545 dem Hz. Albrecht von Preußen (3976); an C. hat er gewiß unmittelbar nach Aurifabers Ankunft darüber geschrieben. Die Oden schickte M. auch an Justus Menius mit einem undatierten Brief, der nicht später als Juli, allenfalls in den ersten Tagen des August anzusetzen ist (3972). Über die Friedensgesandtschaft schrieb M. erstmals am 9. Juli (3946), ausführlicher am 14., 15. und 17. Juli (3948.2; 3951.2; 3956.3); 3964.3 setzt keine Nachricht über den Erfolg voraus (am 10. 11. 1545 wurde in Adrianopel ein Waffenstillstand geschlossen), sondern erörtert die Folgen eines solchen. Die „politia nostra“ (§ 2) wird an C. am 30. November mit derselben Bezeichnung übersandt (4079.2); eine kommentarlose Rücksendung durch C. ist aufgrund der folgenden Briefe M.s mit großer Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Ebenso unwahrscheinlich ist die Annahme des CR, es handle sich in 3964 um das Wittenberg-Bild des Sebastian Adam, das M. am 10. und 13. August verschickte (3984.2; 3987.4). Vielmehr handelt sich wie in 4079 um die neuen Statuten der Universität, und zwar in 3964 um einen ersten Entwurf, zu dem sich C. nicht äußerte. Gehört also 3964 in den Juli 1545, so gewinnt die Rüge von C.s Wortkargheit (3969.2) in diesem Zusammenhang ihre Berechtigung. 3964 ist demnach vorher und damit auch vor 3968 geschrieben.
