[1] Auf dem letzten Speyrer Reichstag ließ der Kaiser über die Verteidigung gegen Türken und Frankreich und auch über den inneren Frieden und das Reichskammergericht beraten,
[2] wobei die Protestanten ihre Militärhilfe vom inneren Frieden abhängig machten, aber dann mit dem Versprechen dieser zweiten Beratungen zufrieden waren,
[3] die im Speyrer Reichstagsabschied [⇨ 3598.4] für diesen Wormser Reichstag angesetzt wurden, wozu Kirchenreformschriften verfaßt werden sollten.
[4] Die [»Wittenbergische Reformation«: 3793] wird hiermit dem Kaiser überreicht mit der Bitte um Weitergabe an seine Reformkommission,
[5] und an die [katholischen] Reichsstände, deren entsprechendes Gutachten gegebenenfalls erbeten wird.
[6] Allerdings lehnen diese den kaiserlichen Religionsvergleich ab, weil Papst Paul III. wieder ein Konzil nach Trient einberufen hat [⇨ 3787.3].
[7] Was für ein Konzil der Papst plant, geht aus dessen Schreiben an den Kaiser [vom 24. 8. 1544, ⇨ 3755.5] hervor; während die Protestanten weiterhin bereit sind, die CA vor freien Richtern zu verantworten,
[8] will sie der Papst ungehört verurteilen, welche Parteilichkeit nicht einmal das kanonische Recht erlaubt.
[9] Das genannte Schreiben sucht dies mit der Behauptung zu umgehen, die Lehre der CA sei schon verurteilt, was widerlegt werden kann, und letztlich steht die offenbarte Lehre über allen Konzilen.
[10] Der Kaiser, von dem die Beförderung der Eintracht erhofft wird, möge das Vorgehen des Papstes und seiner Partei verhindern,
[11] durch das all die früheren Bemühungen um ein freies Konzil in Deutschland vereitelt würden,
[12] was das geplante päpstliche in Trient trotz der Behauptung des Papstes nicht ist.
[13] Der Kaiser wird an seine Versprechungen sowie an die von den Protestanten geleistete und zugesagte Türkenhilfe erinnert und vor den Folgen einer päpstlichen Verurteilung gewarnt.
[14] Segenswunsch.