M. an Joachim Camerarius in Tübingen.
- [Schmalkalden], 1. März [1537]
[1] Der Tübinger Bote Luscus brachte gestern M.s Brief vom [20.] Januar [1838] unbestellt zurück. M. wiederholt also, daß [Ambrosius] Blarer und Michael [Roting] zwei Briefe des C. übermittelten. Über C.s Ablehnung [des Rufs nach Wittenberg] ist M. betrübt; er selbst wird [nach Tübingen] eingeladen. M.s Wunsch ist, irgendwo gemeinsam mit C. zusammenzuarbeiten zum Segen der Wissenschaft,
[2] von der M. jetzt abgehalten wird durch unerfreuliche und erfolglose politische Geschäfte, bei denen er sich mit seinen maßvollen Ratschlägen meist nicht durchsetzen kann.
[3] Einen Bericht über den [Schmalkaldischen Bundestag] wird M. Veit [Dietrich] mitgeben [1858]. Die vorgesehene Diskussion über die Lehre wurde teils durch Luthers Krankheit, teils durch die Angst einiger vor Uneinigkeit verhindert. [Ambrosius] Blarer äußerte sich zur Abendmahlslehre verbindlich aber ungenau; M. wollte keinen Streit. Das Konzil wurde entgegen den [Wittenberger] Gutachten des letzten Halbjahres [⇨ 1769; 1818; 1847] abgelehnt [⇨ 1851.3; ⇨ 1858.5]. Nun droht Krieg, was dem Papst [Paul III.] nur willkommen sein kann.
[4] M. wird einer Einladung nach Augsburg nicht folgen. Anbei ein Geschenk für C.s Frau; Segenswünsche für das Jahr [1537] und Zuspruch. Alles Übrige aus dem Brief, den Dietrich überbringt [1858].
Fundort:
CR 3, 294f Nr. 1535; Volz, Urkunden (1957), 130f (gekürzt); Cod. II, 49f.
‒ MBW.T 7.
Datierung:
Jahr wie 1858.