M. an Paul Eber [in Torgau]. - [Wittenberg, 9. November 1552]

[1] M. verfaßte in der Dunkelheit eine Schrift [bei ⇨ 6640] über die Vereinigung der göttlichen und menschlichen Natur [in Christus], ein Zeugnis der Fürsorge Gottes für die Menschen.

[2] Segenswunsch für E.s Frau [Helene] und Söhne und die [Haus]gemeinden [der in Torgau weilenden Wittenberger Professoren].

Fundort:
CR 7, 1055f Nr. 5187. Die Abschrift Nürnberg StB, Strob. Ms. 34, f. 89v, bietet den Zunamen Eber und neben anderen Varianten im Text Z. 4 unione statt copulatione. ‒ MBW.T 22.
Datierung:
Datum: Von CR mit 6526 und 6543 in Verbindung gebracht. Dort geht es aber nicht um die Zweinaturenlehre, sondern um die Wirkung des Heiligen Geistes in den Gerechtfertigten, also um ein Problem des Osiandrischen Streits, während 6631.1 den Stancarus-Streit betrifft, der M. seit dem 2. Oktober beschäftigte (⇨ 6580). § 2 setzt eine Situation voraus, in der M. nicht am gleichen Ort ist wie mehrere ihm nahestehende Familien. Im Herbst 1552 — durch § 1 gegeben — war der Adressat in Torgau (⇨ 6470; ⇨ 6508 usw.), M. in Wittenberg oder woanders. Am 3. Oktober plante M. eine Reise nach Leipzig (⇨ 6580.1), aber die folgenden Briefe scheinen alle in Torgau geschrieben zu sein. Am 7. November fuhr er nach Wittenberg, um den Druck von De anima zu vollenden (bei ⇨ 6632). Am 11. kehrte er nach Torgau zurück, wo er bis 16. Dezember blieb. Mitte November behandelte M. diese Streitfrage in der Vorlesung (⇨ 6644.2). Am 13. November erwähnt er eine Antwort zum Thema (⇨ 6637). Es spricht einige Wahrscheinlichkeit dafür, daß sie mit der 6631 erwähnten Schrift zusammenhängt (bei ⇨ 6640). 6631 ist also während M.s Wittenberger Aufenthalt im November 1552 geschrieben. Die Mitteilung über seine Tätigkeit ist für E. — und durch ihn (bei ⇨ 6632) für uns — zu dem in Beziehung zu setzen, wozu M. eigentlich nach Wittenberg gegangen war, nämlich um De anima zu vollenden. Anscheinend bekam er in Wittenberg eine Anfrage zum Stancarus-Streit, der er die „ganze Nachtarbeit“ widmete. Die „lucubratio“ kann sowohl die Arbeit am Abend als auch am trüben Novembermorgen meinen. Daß M. noch am 7., dem Reisetag, seine Abhandlung geschrieben hat, ist unwahrscheinlich. 6631 ist frühestens am Morgen oder Abend des 8. entstanden. Da M. schon am 11. zurückfuhr, ist der Brief an E. wohl nicht erst am 10. abgegangen. Der 9. ist das wahrscheinlichste Datum, doch sind der 8. und der 10. nicht auszuschließen.

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