M. an Johannes Mathesius [in Joachimsthal].
- [Wittenberg], 25. November [1550]
[1] M. u. a. haben in Veröffentlichungen darauf hingewiesen, daß die Sterne Unruhen in Niedersachsen ankündigen, und nun sieht man die Anfänge [⇨ 5940ff]. Gebet um Erhaltung der Kirche und Zucht. Obwohl sich M. schon früher für gefährdet hielt [⇨ 5008.2; bei ⇨ 5105; ⇨ 5285], wollte er sich nicht nach [Magdeburg] zurückziehen, um keinen Anlaß zum Bürgerkrieg zu geben, sondern trägt, was sein muß. Anbei die Antwort [§ 2]. Math. soll schreiben, solange es möglich ist.
[2] Gutachten: Ein junger Mann hatte seiner Base beigeschlafen und dann eine andere öffentlich geheiratet. Ob diese frei ist? M. antwortet: Nur wenn der Mann auch danach noch mit jener verkehrte, kann sie auf Ehebruch klagen. M. rät zur diskreten Untersuchung und unterscheidet Unzucht und Inzest.
Fundort:
CR 6, 294f Nr. 3631 (§ 1); H. Volz: ARG 31 (1934), 52 Nr. 6 [H 3409].
‒ MBW.T 20.
Datierung:
Jahr wie 5940 (z. T. gleiche Formulierung). Ebensowenig wie dort ist in 5949 die Situation des Schmalkaldischen Krieges gegeben, die CR und Volz voraussetzen. Überdies ist 4485 vom 6. 12. 1546 M.s erster Brief an Math. nach seiner Flucht aus Wittenberg.