M. an Caspar Aquila [in Saalfeld].
- [Jena, ca. 10. September 1527]
Ehemals 638.
[1] M. nimmt A.s Entschuldigung an und ermahnt ihn, aufbauend zu predigen und sich durch keine Provokation vonseiten der Mönche und anderer zu Affekthandlungen hinreißen zu lassen.
[2] M. hatte vorausgesehen, daß seine Einteilung der Buße Anstoß erregen werde. A. soll Schmähungen nicht auf die Kanzel bringen
[3] und sich von solchen, besonders jungen Mitbürgern fernhalten, die es nur auf die Besitzungen der Mönche abgesehen haben.
[4] Hieronymus [Schurff] wird dieser Tage abreisen. A. kann die Zeugnisse dennoch schicken. M. möchte auch die mathematischen Bücher haben.
Fundort:
CR 1, 899f Nr. 473; Suppl. 6/1, 402 Nr. 611; R. Herrmann: Beiträge zur Thüringischen Kirchengeschichte 3 (1933/35), 51 [H 3406].
‒ MBW.T 3.
Datierung:
Datum: Inhaltlich verwandt mit 633, dem ersten Brief nach der Rückkehr aus Torgau (⇨ 634); also ist 589a danach geschrieben. Ein anderer Zusammenhang, etwa mit 592 oder 623, kommt nicht in Betracht, da die Briefe an A. dicht und anscheinend lückenlos erhalten sind, und da H. Schurff am 28. 10. (⇨ 613.2), 5. 12. (631) und 31. 12. (637) in Jena nachweisbar ist.
Nachtrag:
Jetzt 589a. Umstellungsvorschlag von Timothy J. Wengert (wie 584a), 108f. M. beklagt sich in 584a über Angriffe A.s. darauf folgt A.s Entschuldigung. 589a ist die Annahme dieser Entschuldigung, wobei dieselben Themen diskutiert werden wie in 584a, nämlich Angriffe der Mönche auf A., M.s Dreiteilung der Buße usw. Weil 633 ebenfalls eine Entschuldigung A.s zum Inhalt hat, wurde 584a damit in Zusammenhang gebracht. Hier wäre es aber eine unnötige Doppelung, während die sachliche Zusammengehörigkeit von 584a und 589a augenfällig ist. Hieronymus Schurff, der laut 589.4 abreisen will, ist am 10. 9. 1527 noch in Jena (⇨ 589), in 592 nicht mehr. Deshalb ist 589a ca. 10. September 1527 anzusetzen.