M. an Joachim Moller [in Celle]. - [Wittenberg], 4. Februar [1549]

[1] Segenswünsche zur Vermählung (M.s tägliches Gebet) mit [Anna Klammer], auch für den Vater [Joachim Moller d. Ä.] und den Schwiegervater [Balthasar Klammer], und ein Geschenk und Küßchen für die Braut.

[2] Politische Nachrichten anbei. In [Kursachsen] gab es noch keine kirchliche Veränderung. Gegen Adiaphora sträubt sich M. nicht. Der Kaiser fordert aber die Einführung des Meßkanons. Auf dem Leipziger Landtag äußerte sich der Adel würdig [⇨ 5423.2]. Über die Ränke der Hofräte kann M. nicht schreiben.

[3] M. hört, daß der Kaiser das [Interim] mit Waffengewalt durchsetzen will und Savoyen [sc. das Waadtland] von Bern zurückverlangt. Dies wird einen Schweizerkrieg auslösen. Gestern kam ein Brief von Bucer [5403]; die Straßburger Kirche ist noch unverändert; er schickte Calvins Widerlegung des Interims [CR 35 = Calv. 7, 591-674]. Kg. Ferdinand ist in Prag, wo man Besprechungen über Schlesien, Sachsen und Niedersachsen führt. Gebet. Mo. soll oft schreiben, solange es möglich ist.

Fundort:
CR 7, 328-330 Nr. 4480; Bds. 285f Nr. 329 (ohne § 1 u. a.). ‒ MBW.T 19.
Datierung:
Jahr: Mo. heiratete am 24. 2. 1549, vgl. A. Eckhardt: Niedersächsisches Jb. für Landesgeschichte 37 (1965), 50f.

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