M. an Johannes Stigel [in Jena]. - [Wittenberg], 18. Juli [1548]

[1] Die Kritik am Augsburger [Interim: 5182] ist nicht aus Angst oder Kummer, sondern aus Zeitmangel kurz ausgefallen. Dies schien auch nützlicher, da man M. sonst Streitsucht vorgeworfen hätte. Aber dennoch beschuldigte man M. in Augsburg böswilliger Auslegung [des Interims]. Schließlich war M. auch dadurch gehemmt, daß ein zentraler Irrtum [sc. das Meßopfer] durch [die lutherische Abendmahlslehre] gestützt wird, was M. ständig beklagt [⇨ 5246.3; ⇨ 5327.2].

[2] M. wird vielleicht die [Interimisten] noch schärfer angreifen, aber doch die der Kirche nützliche Mäßigung zeigen und keine eigenen Wege gehen.

[3] Konstanz und Lindau lehnen das Augsburger [Interim] ab. Das bedeutet Krieg. [Kaiser Karl] bedroht die Städte Niedersachsens. Doch Gott wird ihm ungeachtet seines Wahlspruchs Grenzen setzen. Gebet.

[4] Gruß an Victorin [Strigel]. Am Geburtstag von M.s Tochter Magdalena.

Fundort:
CR 7, 73f Nr. 4299. ‒ MBW.T 18.
Datierung:
Jahr: Eindeutig Interim. Zum Tagesdatum bei 2463.

Normdaten
Personen:

Karl V., Kaiser: http://d-nb.info/gnd/118560093

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Stigel, Johannes: http://d-nb.info/gnd/104318864

Strigel, Victorin: http://d-nb.info/gnd/124408494