M. an Jakob Milichius [in Wittenberg].
- [Eisenach, 18. Juli 1540]
[1] M. hat sich über den Besuch des [Jeremias, weniger wahrscheinlich Claus] Bromm [⇨ 2406; 2418] gefreut. Dieser wird Mil. über die [Hagenauer] Versammlung u. a. berichten. Das Religionsgespräch soll immer noch nicht begonnen haben; die Gegner verzögern es. Die Ziele der Fürsten in Hagenau gehen auseinander: Kf. [Ludwig] von der Pfalz und Eb. [Hermann] von Köln wollen den Gemeinden beider Parteien helfen, [Hz. Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel] und Hz. [Ludwig] von Bayern plädieren für Krieg.
[2] Am Geburtstag von M.s Tochter Magdalena, nach der er sich sehnt.
Fundort:
CR 3, 1063 Nr. 1981.
‒ MBW.T 9.
Datierung:
Datum: Jahr durch die Erwähnung von Hagenau gegeben, der Tag aus § 2. Als Geburtstag seines jüngsten Kindes nennt M. in späteren Jahren konsequent den 19. Juli: CR 9, 186 Nr. 6286; 9, 841 Nr. 6782; 9, 843 Nr. 6784 (von CR eigenmächtig in 18. geändert!); 20, 611; ebenso der am 19. 2. 1553 verstorbene Erasmus Reinhold in seinen Nativitäten, vgl. E. Kroker: Schriften des Vereins für die Geschichte Leipzigs 6 (1900), 22 [H 2882]. Die Stelle CR 7, 1033 Nr. 5156 aus dem Jahr 1552 dürfte deshalb eher mit dem 19. aufzulösen sein. Eindeutig den 18. nennt bzw. meint M. aber im Jahre 1543 (⇨ 3278f). Deshalb wird man die nur durch einen Druck überlieferte Stelle CR 6, 605 Nr. 3943, wo für das Jahr 1547 ebenfalls der 18. belegt ist, gegen N. Müller, M.s letzte Lebenstage (1910), 94 [H 3083] nicht für einen Druckfehler halten, zumal dieselbe Quelle für 1559 gegen CR Nr. 6784 (s. o.) den in dieser Zeit auch sonst belegten 19. bietet. Offenbar hat M. ab etwa 1550 den 19. Juli angenommen, möglicherweise unter dem unbewußten Einfluß astrologischer Erwägungen. Der 1543 und 1547 mehrfach in unabhängigen Überlieferungen bezeugte 18. dürfte also der ursprüngliche Geburtstag sein, der auch für 2463 anzunehmen ist.