[1] Erfreuter Dank, daß die Wittenberger mit der Entsendung eines Boten der schon vor einem Monat von Jakob Sturm [3. 6. 1548: Pol. Corr. Straßburg 4/2, 969 Nr. 776] gemachten Anregung eines Gedankenaustauschs [über das Interim] zuvorgekommen sind. Der Bote wurde vom Straßburger [Rat] entlohnt (6 + 1 Gulden).
[2] Das Wittenberger Gutachten [5182] fand bei Ratsherren und Geistlichen in Straßburg Zustimmung. Anbei das rasch gefertigte Gutachten der Straßburger [Geistlichen vom 27. 6. 1548: Martin Bucers Deutsche Schriften 17 (1981), 481-536 Nr. 10]. Es enthält Teile der Gutachten, die B. in Augsburg für die Kff. [Friedrich II. von der Pfalz und Joachim II. von Brandenburg] erstellte [⇨ 5148.1, dazu l. c. 350-354 Nr. 1 und bes. 416-421 Nr. 6]. Doch mußte man auf die Empfindlichkeit der Straßburger bezüglich der Äußerlichkeiten Rücksicht nehmen.
[3] Verwunderung über den Freimut des Wittenberger Gutachtens.
[4] Johannes Marbach wird zur weiteren Verständigung nach Wittenberg entsandt werden [⇨ 5246.4; ⇨ 5252]. Doch zunächst ist er wegen der bevorstehenden [Interimsverhandlungen] unabkömmlich.
[5] Verdiente Strafgerichte Gottes stehen Deutschland bevor. Augsburg, Ulm u. a. hätten standhaft um Verschonung mit dem [Interim] bitten sollen.
[6] Anbei der Brief [vom 3. 6. 1548], den B. durch Jakob Sturm Kf. [Joachim II.] von Brandenburg übergeben ließ [l. c. 468-480 Nr. 9]. Dessen Lektüre unterbrach [Hans] Hofmann, der Rat Kg. Ferdinands. Die versprochene Antwort blieb aus, und der Kf. sprach später nur feindselig über B. Dies zu seiner Verteidigung.
[7] B. hätte noch lieber die Akten über seine Gespräche mit den beiden Kff. und Johannes Agricola geschickt.
[8] Anbei die laut [5182.1] den Wittenbergern unbekannte Propositio des Kaisers über die Annahme des [Interims]
[9] sowie die Druckschrift [Ein summarischer Vergriff: Martin Bucers Deutsche Schriften 17 (1981), 111-150]. Der Rat erlaubt nicht freiere Worte. Bitte um Gebet.
[10] Das Vorbild von Lindau und Konstanz. [Schwäbisch] Hall nahm das [Interim] an, lieferte aber [Johannes] Brenz dem Kaiser nicht aus, weshalb es eine spanische Besatzung erhielt.
[11] Neapolitaner und Spanier plagen die Umgebung von Straßburg. Gebet.
[12] Brenz' Versteck unbekannt. Nürnberg wurde nur eine dreimonatige Frist für die Einführung des [Interims] eingeräumt. Gebet um Erhaltung des Restes.