M. an Paul Eber [in Wittenberg]. - [Altzella], 23. April [1548]

[1] M. erinnert an das Pindar-Wort bei Platon, Rep. I [331a] und bezeugt sein gutes Gewissen. Der unberechtigte Zorn [Kaiser Karls und Kg. Ferdinands] veranlaßt ihn noch nicht zur Flucht. Er kündigt seine Rückkehr [nach Wittenberg] an.

[2] M.s Gutachten über das Interim [5130] werden [Caspar Cruciger und Georg Maior] mitbringen. M. schickte die Vorrede [5129] zu E.s [Jüdischer] Geschichte. Nach deren Vollendung soll E. das am Anfang fehlende Stück von M.s Physik [⇨ 5641] verfassen.

[3] M. berichtet von der gestrigen ungewöhnlichen Mondfinsternis.

[4] Wegen Papiermangel schreibt M. den anderen Freunden nicht. Aus Augsburg wird gemeldet, dem Hz. [Ulrich] von Württemberg drohe die Vertreibung.

[5] M. möchte dringend mit [Andreas] Winkler [⇨ 2943; wohl zu Besuch in Wittenberg] sprechen.

[6] Fürbitte und Genesungswunsch für [Jakob] Milichius.

[7] [Martin] Bucer ist in Augsburg.

Fundort:
CR 6, 864f Nr. 4210. ‒ MBW.T 18.
Datierung:
Jahr wie 5131.
Nachtrag:
§ 2: Nach Ausweis des in Nürnberg StB, Cent. V App. 21, erhaltenen Autographs, das als Druckvorlage diente, schrieb E. den Schluß von Buch 1 (CR 13, 250 Z. 20 v. u. bis 292); vgl. W. Thüringer, Paul Eber (1511-1569). Melanchthons Physik und seine Stellung zu Copernicus: Melanchthon in seinen Schülern (wie oben 6789a), 285-322, bes. 294-302.
§ 2 zu berichtigen: ... Nach deren Vollendung soll E. in der Physik [⇨ 5641] das noch fehlende Stück verfassen.

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