M. als Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Wittenberg: Zeugnis für Wolfgang Mylius. - Wittenberg, [um] 1. April 1548

[1] Auf Wunsch erhält Wolfgang Mylius aus Joachimsthal [⇨ 4686.1] ein Zeugnis. Seine sittliche und wissenschaftliche Qualität ist bekannt durch seinen über sechs Jahre langen Aufenthalt an der Universität Wittenberg, wo er, der zu Hause bei Johannes Mathesius Latein gelernt hatte, Philosophie und Griechisch studierte, wobei er den Dingen auf den Grund ging.

[2] Von der Mathematik kam er zur Astronomie, die Gottes Spuren in der Natur zeigt. Danach wandte er sich zur Medizin, wobei er (wie Diokles [von Karystos], der an Kg. Antigonos schrieb,) die Verbindung vom Makro- zum Mikrokosmos herstellte [nach Galen 19, 530].

[3] Die Naturerkenntnis führte ihn zur Theologie. Er hält sich an den Konsens der ‚katholischen‛ Kirche und verabscheut Schwärmerei. Ihm wurde der Magistergrad zuerkannt.

[4] Empfehlung und Fürbitte.

[5] Gedenktag Passah und Dankgebet für die Erhaltung der Kirche.

Fundort:
CR 6, 846-848 Nr. 4193. ‒ MBW.T 18.
Datierung:
Datum: Da M. am 1. 4. 1548 in Altzella war (bei ⇨ 5105), hat er das Zeugnis für den schon am 7. 2. 1548 (Köstlin 1891, S. 5) zum Magister promovierten Mylius entweder wie 5101f vor seiner Abreise oder nach seiner Rückkehr geschrieben und auf den Ostertag datiert.

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