M. an Fürst Georg von Anhalt [in Merseburg]. - [Wittenberg], 20. Oktober 1547

[1] Über die öffentliche Absolution hat M. mit Georg [Maior] gesprochen [⇨ 4966]. Die private soll den Leuten empfohlen werden [⇨ 5182.4.4 u. ö.]. In Nürnberg ging sie nach Einführung der öffentlichen zurück [⇨ 1367 u. ö.].

[2] Der Pfarrer von Coswig [NN] war [in Wittenberg] und sagte, ohne Zulage könne weder er noch ein anderer vom Gehalt leben, nachdem die Zuwendungen des [Burghauptmanns Claus Obeser] durch dessen Tod weggefallen sind. M. bittet G., dies bei Fürst Wolfgang [von Anhalt] zu erwirken, kritisiert die unnötigen Ausgaben der Fürsten [für die Rüstung] und wünscht, daß sie aus der Strafe [der Niederlage] lernen.

Fundort:
CR 5, 871f Nr. 3294. ‒ MBW.T 17.
Datierung:
Das Jahr 1547 in der Abschrift im Codex des Zerbster Francisceums (heute StKrB, Ms. 26), vgl. C. Krause, Melanthoniana (1885), 22 Nr. 134 [H 2306]. Damit fällt 4932 in die kurze Zeit der Wirksamkeit Maiors als Merseburger Stiftssuperintendent. Die Not des Coswiger Pfarrers rührt laut M. nicht erst von der Zerstörung der Stadt im Schmalkaldischen Krieg her, wurde aber dadurch verstärkt. Der Befehlshaber Claus Obeser war bei der Belagerung gefallen. Fürst Wolfgang hielt sich trotz seiner Ächtung nachweislich seit 30. 8. 1547 in seinem Land verborgen. Vgl. H. Wäschke, Anhaltinische Geschichte 2 (1913), 422.
Nachtrag:
§ 2 zu berichtigen: Der Pfarrer von Coswig [Augustin Deutschbein d. Ä. (nicht: NN)] ...

Normdaten
Personen:

Georg von Anhalt: http://d-nb.info/gnd/118716891

Maior, Georg: http://d-nb.info/gnd/116689781

Melanchthon: http://d-nb.info/gnd/118580485

Wolfgang von Anhalt: http://d-nb.info/gnd/120849461