M. an Hieronymus Besold [in Nürnberg].
- [Nordhausen], 4. Juli 1547
[1] Die Briefe [4794-4797] werden von dem Nordhäuser Boten überbracht, der zu [Johannes] Obernburger [nach Augsburg oder Ulm?] geht. Wenn er zurückkehrt, soll ihm B. Briefe mitgeben, den Empfang von [4796] bestätigen und Neuigkeiten über das Trienter Konzil und den Ulmer Tag mitteilen. Die Kriegsziele des Kaisers werden nun offenbar werden; man vermutet, daß er die Konzilsbeschlüsse verbindlich machen wird, was Johannes Agricola hoffte, der neulich in der Predigt für die Gefangennahme des Hz. [Johann Friedrich] von Sachsen Gott dankte und das Volk zum Gebet für seine Abkehr von der lutherischen Ketzerei aufforderte [⇨ 4795.5]. M. empört besonders, daß er seine Kritik [an der reformatorischen Lehre] nicht klar definiert. Gebet um Erhaltung der Lehre.
[2] Der Weimarer Hof berät über die Rettung der Universität [Wittenberg].
Fundort:
CR 6, 593f Nr. 3930.
‒ MBW.T 17.
Datierung:
Datum: Ulmer Tag ein Jahr nach dem Kriegsausbruch. Zu ihm wurde nach langen Vorverhandlungen Anfang Mai 1547 auf 12. Juni eingeladen; er begann am 13. und dauerte bis 14. Juli; vgl. H. Rabe, Reichsbund und Interim (1971), 145-167. Auch die Parallele zu 4795.5 und die Mitteilung § 2 stellen sicher, daß das von der Abschrift Paris BSG, Ms. 1457, f. 335v-336r, gebotene Datum des 4. Juni nicht richtig sein kann.