M. an Alexander Alesius [vielmehr NN] in Bremen.
- [Zerbst], 25. März 1547
[1] Die Wirren der Endzeit sind in [der Bibel] vorausgesagt zu unserer Wachsamkeit und als Trost. A.s Gastgeber [Jakob Propst] erinnert sich an die Gespräche über die Fürsten vor fünf Jahren [bei ⇨ 2995], die durch die Ereignisse des letzten Jahres bestätigt wurden.
[2] In England haben [evangelische] Theologen gute Aussichten, denn Kg. [Heinrich VIII.] hat vor seinem Tode angeordnet, die reine Lehre nicht zu behindern.
[3] Grüße an Ja[kob Propst] und Johannes [Timan].
Fundort:
CR 6, 450f Nr. 3797.
‒ MBW.T 16.
Datierung:
Das Jahr, das in dem nur durch zwei späte Abschriften überlieferten Brief möglicherweise sekundär ist, wird durch § 2 bestätigt, das Tagesdatum durch den Gedenktag. Aus 4721 geht hervor, daß M. von November 1546 bis 23. April 1547 von A. keinen Brief erhalten hat, sondern nur von Camerarius über seinen Aufenthalt unterrichtet wurde, und M. berichtet am 23. April dem A. von Ereignissen, die er auch schon am 25. März hätte erzählen können. Aus einem Brief des A. an Anton Musa in Merseburg vom 19. 3. 1547 (Abschrift von Paul Flemming in der Melanchthon-Forschungsstelle Heidelberg) wissen wir, daß A. sich am 19. März in dem Dorf Wachau bei Leipzig aufhielt und mit M. und Camerarius Verbindung aufnehmen wollte. Daß 4659 tatsächlich nach Bremen adressiert ist, wird durch die exakte Erinnerung an Propsts Besuch im Juni 1542 bestätigt, wodurch auch sichergestellt ist, daß mit dem anscheinend verschriebenen Namen ‚Iavo‛ der Bremer Reformator gemeint ist. A. kann nach alledem aber nicht der Empfänger sein.