M. [an den Leser]. Vorrede zu: Erklerung D. Mart. Lutheri von der frage, die Notwehr belangend. Wittenberg, Hans Lufft, 1547. Dt. - [Wittenberg, ca. 15. Januar 1547]

[1.1] Die Beispiele der Selbstverteidigung von Frauen

[1.2] wie Timokleia bei der Besetzung Thebens durch Alexander d. Gr. und

[1.3] die vom Kaiser akzeptierte Tötung eines spanischen Hauptmanns nach den Mailändischen Kriegen

[1.4] zeigen, daß Notwehr erlaubt ist nach natürlichem Recht, das vom Evangelium nicht aufgehoben wird [Zweireichelehre]. Hinweis auf das Buch des Justus Menius [⇨ 4510].

[2] Anwendung dieser Regel auf den [Schmalkaldischen Krieg].

[3.1] Der unter Berufung auf ein früheres Schreiben Luthers [vom 6. 3. 1530, bei ⇨ 872; ⇨ 4315] erhobene Einwand, Christen müßten leiden, wurde schon widerlegt.

[3.2] Das Leiden der Kirche und der Schutz durch die Obrigkeit.

[3.3] Der neulich in Leipzig erschienene Druck des genannten Schreibens [→WAB 5, 257 Nr. 2] hat fremde Zusätze, denn Johannes Bugenhagen war damals in Lübeck [→WAB 5, 253].

[3.4] Luthers endgültige Meinung steht in der »Warnung an seine lieben Deutschen« [WA 30/3, 252-320+390-398, vgl. MBW 4319] und in seinem Brief [an Johannes Ludecke vom 8. 2. 1539: WAB 8, 364-368 Nr. 3297 mit 13, 269], den hiermit Georg Rörer [in deutscher Übersetzung] publiziert.

[4.1] Die Geduld predigen, damit die [Schmalkaldischen] Obrigkeiten und die [evangelischen] Prediger und viele Leute untergehen, wird Gott richten.

[4.2] Deren Taten und die Gegenwehr.

[5.1] Wer über den Krieg klagt, sollte auch dessen Ursachen bedenken

[5.2] und den Frieden durch Bekehrung herbeiführen.

[6] Gebet um Sammlung der Kirche und friedliches Regiment.

Fundort:
CR 6, 356-362 Nr. 3704; Walch2 10, 532-537. ‒ MBW.T 16.
Datierung:
Datum: Bugenhagens Vorrede (Walch2 10, 536-545) trägt das Datum des 20. 1. 1547 (vgl. WAB 5, 255, wo M.s Vorrede mit „ca. Februar“ zu ungenau und insgesamt viel zu spät angesetzt ist). Damals war M. wieder in Zerbst. Vermutlich hat er diese Publikation während seines Aufenthalts in Wittenberg, der vom 11./12. bis 17. Januar dauerte (⇨ 4542; ⇨ 4552.4), gemeinsam mit Bugenhagen vorbereitet und noch dort seine Vorrede geschrieben.

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