Melanchthons
Briefwechsel

4491

MBW 4492

4493

M. an Fürst Joachim von Anhalt [in Dessau]. - [Zerbst], 12. Dezember 1546

[1] M. schmerzt die Zerstörung der blühenden Universität [Wittenberg] durch [Hz. Moritz von Sachsen]; er versteht diese aber als Strafe Gottes und betet. Auch schmerzt ihn die Erfolglosigkeit der Bittschriften [⇨ 4448.1; ⇨ 4460].

[2] Auf J.s Vorschlag, sofort nach Dessau zu kommen, um dort auf die Zusammenkunft der Fürsten [Lgf. Philipp von Hessen und Hz. Moritz in Leipzig, ⇨ 4508] zu warten, antwortet M., er werde erst nach Empfang eines Briefes von Camerarius [⇨ 4496.3] abreisen; er habe es nicht eilig, zu dem Treffen der Fürsten zu kommen, denn er kenne die Gefahren von Religionsverhandlungen mit differierenden Höfen, und obgleich er um der Eintracht willen Extremes gemildert habe, ziehe er Exil und Tod solchen Vermittlungen vor.