[1] Trost in Bedrängnis als Prediger und in erlittenem Unrecht, worin auch M. Erfahrung hat. Doch Pf. wünscht Rat:
[2] Er soll seine Gemeinde nicht verlassen.
[3] Solange die Versicherung des [Hz. Moritz von Sachsen], der Kaiser wolle die [evangelische] Lehre nicht unterdrücken, unwiderlegt ist, kann Pf. [auf der Kanzel] über den Kaiser schweigen.
[4] Die [kursächsischen Theologen] dagegen mußten zu Recht nach den Absichten des Kaisers fragen [⇨ 4311.2], der den Krieg erklärte und dabei auch Religionssachen erwähnte und den [Schmalkaldenern] nicht wie [Hz. Moritz] die Duldung der [Reformation] zusagte. Allerdings sieht M. Unterdrückungspläne, will jetzt aber darüber nicht streiten.
[5] In Augsburg [auf dem Reichstag 1530] rang M. mit vielen, damit die Frage nach dem Primat des römischen Bischofs nicht in die CA hineinkam. Ihm mißfällt jeglicher Vorrangstreit in der Kirche, und er sah, daß manche noch höheren Rang als der Papst beanspruchten. Vielmehr wollte er, daß die notwendige Lehre richtig dargelegt wird, was andere zu verhindern suchten.
[6] Pf. kann also über die Absichten des Kaisers schweigen, bis die Wahrheit ans Licht kommt.
[7] Er soll die allgemeinen Sünden als Ursache des Unglücks aufweisen, über Buße und Glauben predigen, auch die Einflußreichen zu Friedensplänen veranlassen.
[8] Die Eintracht der Gemeinden ist zu pflegen, die auch der Versöhnung der Fürsten [Kf. Johann Friedrich und Hz. Moritz] dient. Gebet um Erhaltung der Kirche.
